Pressemitteilungen

Berlin, Oktober 2023

Pressemitteilung

Thrombose: Die unterschätzte Gefahr

Berlin, den 09. Oktober 2023 – CDU-Politiker Philipp Mißfelder, Fernseh- und Radiomoderatorin Stephanie Tücking, Serena Williams, ehemalige Tennis-Weltranglisten-Erste, Marina Abramović, international berühmte Performancekünstlerin, sie alle haben eine Lungenembolie erleiden müssen – nur Williams und Abramović haben das potenziell tödliche Ereignis überlebt.

Nach Herzinfarkt und Schlaganfall stellt die Lungenembolie die dritthäufigste Herz-Kreislauf-Erkrankung dar. Viele der durch Lungenembolie verursachten Todesfälle könnten verhindert werden, wenn mehr Wissen über erste Anzeichen einer Thrombose oder über geeignete Prophylaxemaßnahmen in der Bevölkerung vorhanden wäre. „Wir alle müssen endlich mehr tun, damit gesicherte Thromboseaufklärung zu den Menschen kommt. Das öffentliche Bewusstsein über Risikofaktoren, Anzeichen und Symptome von thromboembolischen Erkrankungen ist noch zu gering“, fordert Prof. Rupert Bauersachs, wissenschaftlicher Leiter des Aktionsbündnisses Thrombose, anlässlich des 10. Welt-Thrombose-Tages am 13. Oktober 2023.

Weltweit steht jeder vierte Todesfall in Zusammenhang mit einer Thrombose. Bei einer Thrombose bilden sich potenziell tödliche Blutgerinnsel in einer Arterie (arterielle Thrombose) oder Vene (Venenthrombose). Einmal gebildet, kann ein Gerinnsel den normalen Blutfluss verlangsamen oder blockieren und sogar losbrechen und zur Lunge oder anderen Organen wandern. Thrombose ist die oft vermeidbare zugrunde liegende Ursache von Herzinfarkt, thromboembolischem Schlaganfall und venöser Thromboembolie (VTE), den drei häufigsten kardiovaskulären Ereignissen.

Um die Aufklärung voranzutreiben, geht das Aktionsbündnis dahin, wo die Menschen sind. In diesem Jahr führt das Aktionsbündnis Thrombose eine Aufklärungsaktion im Berliner Shopping-Center Alexa am 13. Oktober von 10 bis 20 durch. Attraktion und Aufklärungshilfe wird ein überdimensioniertes Organmodell einer Vene sein.

Der Welt-Thrombose-Tag unterstützt das globale Ziel der Weltgesundheitsversammlung vorzeitige Todesfälle durch nicht übertragbare Krankheiten bis 2025 um 25 Prozent zu reduzieren.  Der WTT wurde 2014 von der International Society on Thrombosis and Haemostasis (ISTH) als Reaktion auf die Forderungen von Mitgliedern nach einem weltweiten Aktionstag initiiert. 

Über das Aktionsbündnis Thrombose

Das Aktionsbündnis Thrombose wurde 2014 von der Deutschen Gesellschaft für Angiologie e.V. (DGA) ins Leben gerufen. Dem Bündnis gehören heute führende Fachgesellschaften wie die Deutsche Gesellschaft für Phlebologie und Lymphologie, die Gesellschaft für Thrombose- und Hämostaseforschung, die Deutsche Gesellschaft für Gefäßchirurgie und Gefäßmedizin sowie die Deutsche Gefäßliga an. Sie alle engagieren sich gemeinsam mit Partnern aus der Industrie für mehr Aufklärung über Thrombose und Lungenembolie.

 

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Berlin, September 2023

Presseeinladung

Einladung | Thrombose-Aufklärung an XXL-Organmodell zum 10. Welt-Thrombose-Tag

Liebe Journalistinnen und Journalisten,

mehr als 40.000 Menschen in Deutschland sterben jährlich an den Folgen einer Lungenembolie. Nach Herzinfarkt und Schlaganfall stellt die Lungenembolie damit die dritthäufigste Herz- Kreislauf-Erkrankung dar. Viele dieser Todesfälle könnten verhindert werden, wenn das Wissen über erste Anzeichen einer Thrombose oder über geeignete Prophylaxe-Maßnahmen in der Bevölkerung bekannt wären.

Um für sichtbare und zugängliche Aufklärung zu sorgen, lädt das Aktionsbündnis Thrombose am 13. Oktober 2023 ins ALEXA-Einkaufscenter am Alexanderplatz in Berlin zum Informieren ein: Wie sieht eine Vene von innen aus? Wie entsteht eine Thrombose und wie kann man am besten vorbeugen? Am 10. Welt-Thrombose-Tag (WTT) geben anerkannten Expertinnen und Experten vor Ort Antworten auf diese und weitere Fragen. Visueller Blickfang der Aktion wird die sieben Meter lange, zwei Meter hohe und 1,46 Meter breite Vene sein. Das begehbare Modell lädt nicht nur zum Anfassen und Staunen ein, es bietet den Mitgliedern des Aktionsbündnisses Thrombose zudem die Möglichkeit, ALEXA-Besucher*innen und Interessierten auf spielerische Weise medizinisches Wissen rund um das Thema Thrombose näher zu bringen.

Wir nehmen ab sofort gerne Akkreditierungen sowie Interview-Wünsche via Mail entgegen und freuen uns über Ankündigungen und Berichterstattung.

FACTS
Was: 10. Welt-Thrombose-Tag
Wann: Freitag, der 13. Oktober 2023, 10 Uhr bis 18 Uhr
Wo: ALEXA Berlin (Erdgeschoss), Grunerstraße 20, 10179 Berlin

 

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Berlin, September 2023

Pressemitteilung

Aktionsbündnis Thrombose zeichnet Professor Viola Hach-Wunderle mit dem Virchowpreis aus

Die Ärztin und Wissenschaftlerin Viola Hach-Wunderle hat sich hohe Verdienste sowohl bei der Erforschung der Thromboseentstehung wie auch in der ärztlichen Fort- und Weiterbildung erworben. Durch die Arbeit der Paracelsus-Preisträgerin haben neueste Erkenntnisse zur venösen Thromboembolie und Thromboseprophylaxe Eingang in zahlreiche interdisziplinäre Leitlinien gefunden – damit ist die Versorgung vieler ThrombosepatientInnen entscheidend verbessert worden.

Berlin, den 22.09.2023 – Der diesjährige mit 2.500 Euro dotierte Virchowpreis des Aktionsbündnisses Thrombose geht an Prof. Dr. med. Viola Hach-Wunderle, Fachärztin für Innere Medizin mit Schwerpunkt Angiologie und den Zusatzbezeichnungen Phlebologie und Hämostaseologie, in Frankfurt am Main. Der Forschungsschwerpunkt von Hach-Wunderle, u.a. an der Goethe-Universität Frankfurt, liegt in der Erforschung von erworbenen und vererbten Gerinnungsstörungen, die bei der Thromboseentstehung eine Schlüsselrolle einnehmen.

Neben ihrer Forschungsarbeit und ihrer klinischen Praxis als niedergelassene Internistin engagiert sich Hach-Wunderle in der Fort- und Weiterbildung für ÄrztInnen und Medizinische Fachangestellte, u.a. bei zahlreichen Ultraschallkursen zur Thrombosediagnostik. Sie trägt so maßgeblich zu einer verbesserten Versorgung von ThrombosepatientInnen in der medizinischen Praxis bei.

Prof. Dr. Rupert Bauersachs, Wissenschaftlicher Leiter des Aktionsbündnisses Thrombose: „Prof. Viola Hach-Wunderle schafft es vorbildlich, intensive Forschungsarbeit, die fürsorgliche Behandlung ihrer PatientInnen und die Qualifikation vieler KollegInnen und PraxismitarbeiterInnen zu verbinden. Ihr profundes Wissen zur Diagnostik und Therapie der Thrombose und Lungenembolie hat sie zielstrebig in zahlreichen Leitlinienenenprojekte transferiert. Mustergültig steht sie so für die Translation der Forschungsergebnisse in die Praxis. Ziel des Aktionsbündnisses Thrombose ist, diese Erkenntnisse in die Fachwelt und in den Patientenfokus zu rücken. Frau Prof. Hach-Wunderle verkörpert mit ihrer Arbeit unsere Zielstellung voll und ganz. “


Über den Virchowpreis

Der Virchowpreis wird seit 2015 vergeben. Ziel des Preises ist es, eine höhere Wahrnehmung von Thrombose sowie der Lungenembolie, ihren Komplikationen sowie für die Möglichkeiten ihrer diagnostischen Früherkennung zu erzielen. Die öffentliche Wahrnehmung soll in der Bevölkerung sowie auch in der medizinischen Fachwelt gesteigert werden. Ausgezeichnet werden Veröffentlichungen, Versorgungsstudien, Anwendungsunterstützungen, Applikationen und Maßnahmen, die die Implementierung von Leitlinien unterstützen und die Erfassung epidemiologischer Daten zum Krankheitsbild oder zur Versorgungssituation. Der Preis wird nicht öffentlich ausgeschrieben. Die Auszeichnung erfolgt einmal im Jahr zum Welt-Thrombose-Tag.

Über das Aktionsbündnis Thrombose

Das Aktionsbündnis Thrombose wurde 2014 von der Deutschen Gesellschaft für Angiologie e.V. (DGA) ins Leben gerufen. Dem Bündnis gehören heute führende Fachgesellschaften wie die Deutsche Gesellschaft für Phlebologie und Lymphologie, die Gesellschaft für Thrombose- und Hämostaseforschung, die Deutsche Gesellschaft für Gefäßchirurgie und Gefäßmedizin sowie die Deutsche Gefäßliga an. Sie alle engagieren sich gemeinsam mit Partnern aus der Industrie für mehr Aufklärung über Thrombose und Lungenembolie.

 

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Berlin, Oktober 2022

Pressemitteilung

Aktionsbündnis Thrombose zeichnet Dr. Arina ten Cate-Hoek mit Virchowpreis aus

Die Ärztin und Wissenschaftlerin Dr. ten Cate-Hoek hat sich seit Jahrzehnten der Erforschung des Postthrombotischen Syndroms gewidmet und von der Grundlagenforschung bis zur Kompressionstherapie richtungsweisende Verfahren entwickelt, die Eingang in die leitliniengerechte Behandlung gefunden haben

Berlin, den 13.10.2022 – Der diesjährige Virchowpreis des Aktionsbündnisses Thrombose geht an Dr. Arina ten Cate-Hoek, Medizinische Direktorin am Thrombose-Centrum der Universität Maastricht. Sie erhält den mit 2.500 Euro dotierten Preis für ihre intensive Erforschung des Postthrombotischen Syndroms.

Nach einer tiefen Venenthrombose kommt es bei fast jedem zweiten Patienten und Patientin zu einem sogenannten Postthrombotischen Syndrom. Mit diesem Begriff werden Langzeit-Komplikationen zusammengefasst. Das Postthrombotische Syndrom entsteht, wenn nach einer Thrombose die tiefen Venen verschlossen oder vernarbt sind, sodass das Blut nicht mehr ungehindert vom Bein zum Herz zurückfließen kann. Mitunter sind die zarten Venenklappen, die als Ventile dienen und normalerweise den Rückstau des Blutes verhindern, durch die Thrombose zerstört. Dies führt insbesondere im Knöchelbereich zu hohen Venendrücken, die von innen die Haut belasten und zu einem Geschwür (Ulcus) führen können, dass im Volksmund auch als „offenes Bein“ bezeichnet wird.

Dr. ten Cate-Hoek hat u.a. einen Score entwickelt, der die Gefahr eines Postthrombotischen Syndroms bei insbesondere Rezidivthrombosen, unprovozierten Ereignissen, bestimmten Gerinnungsparametern und dem männlichen Geschlecht prädiktiv abschätzt. Darüber hinaus hat ten Cate-Hoek die Vorteile der Kompressionstherapie in zahlreichen wissenschaftlichen Arbeiten herausgestellt. Besonders erwähnenswert sind zwei Studien: Die IDEAL-DVT Studie (2018), die zeigen konnte, dass eine individuell angepasste Kompressionstherapie sehr wirksam die Entwicklung des Posthrombotischen Syndroms vermeiden kann sowie die Feststellung, dass eine möglichst früh begonnene Kompressionstherapie das Ausmaß eines Postthrombotischen Syndroms langfristig günstig beeinflussen kann (ten Cate-Hoek et.al. 2018). Diese Ergebnisse sind in alle aktuellen Leitlinienempfehlungen eingeflossen.

Prof. Dr. Rupert Bauersachs, Wissenschaftlicher Leiter des Aktionsbündnisses Thrombose: „Dr. Arina ten Cate-Hoek hat sich dem Kampf gegen das schicksalhafte Auftreten des Postthrombotischen Syndrom verschrieben. Es ist ihr zu verdanken, dass sich für zahlreiche ThrombosepatientInnen die Lebensqualität spürbar verbessert hat. Ziel des Aktionsbündnis Thrombose ist, diese Erkenntnisse in die Fachwelt und in den Patientenfokus zu rücken.“

Über den Virchowpreis

Der Virchowpreis wird seit 2015 vergeben. Ziel des Preises ist es, eine höhere Wahrnehmung von Thrombose sowie der Lungenembolie, ihren Komplikationen sowie für die Möglichkeiten ihrer diagnostischen Früherkennung zu erzielen. Die öffentliche Wahrnehmung soll in der Bevölkerung sowie auch in der medizinischen Fachwelt gesteigert werden. Ausgezeichnet werden Veröffentlichungen, Versorgungsstudien, Anwendungsunterstützungen, Applikationen und Maßnahmen, die die Implementierung von Leitlinien unterstützen und die Erfassung epidemiologischer Daten zum Krankheitsbild oder zur Versorgungssituation. Der Preis wird nicht öffentlich ausgeschrieben. Die Auszeichnung erfolgt einmal im Jahr zum Welt-Thrombose-Tag.

Über das Aktionsbündnis Thrombose

Das Aktionsbündnis Thrombose wurde 2014 von der Deutschen Gesellschaft für Angiologie e.V. (DGA) ins Leben gerufen. Dem Bündnis gehören heute führende Fachgesellschaften wie die Deut-sche Gesellschaft für Phlebologie, die Gesellschaft für Thrombose- und Hämostaseforschung, die Deutsche Gesellschaft für Gefäßchirurgie und Gefäßmedizin sowie die Deutsche Gefäßliga an. Sie alle engagieren sich gemeinsam mit Partnern aus der Industrie für mehr Aufklärung über Thrombose und Lungenembolie.

 

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Berlin, Oktober 2022

Pressemitteilung

13. Oktober ist Welt-Thrombose-Tag

Einer von vier Menschen weltweit stirbt an Erkrankungen, die durch Thrombosen verursacht werden. Das öffentliche Bewusstsein über Risikofaktoren, Anzeichen und Symptome von thromboembolischen Erkrankungen ist noch zu gering.

Berlin, den 10. Oktober 2022 – Mehr als 40.000 Menschen sterben jedes Jahr an den Folgen einer Lungenembolie – das sind mehr Menschen als durch Verkehrsunfälle, Aids, Prostata- und Brustkrebs zusammen. Nach Herzinfarkt und Schlaganfall stellt die Lungenembolie damit die dritthäufigste Herz-Kreislauf-Erkrankung dar. Viele dieser Todesfälle könnten verhindert werden, wenn das Wissen über erste Anzeichen einer Thrombose oder über geeignete Prophylaxemaßnahmen in der Bevölkerung bekannt wäre. „Wir alle müssen endlich mehr tun, damit evidenzbasierte Thromboseaufklärung zu den Menschen kommt“, fordert Prof. Rupert Bauersachs, Wissenschaftlicher Leiter des Aktionsbündnisses Thrombose, anlässlich des 9. Welt-Thrombose-Tag am 13. Oktober 2022.

Die Anzahl der Fälle von PatientInnen mit einer Venenthrombose ist noch um ein Vielfaches höher. Bei einer Thrombose bilden sich potenziell tödliche Blutgerinnsel, die, wenn sie nicht akut behandelt wer-den, zu einer venösen Thromboembolie oder Lungenembolie führen können. Einmal gebildet, kann ein Gerinnsel den normalen Blutfluss verlangsamen oder blockieren und sogar losbrechen und zu einem Organ wandern. Thrombose ist die oft vermeidbare zugrunde liegende Pathologie von Herzinfarkt, thromboembolischem Schlaganfall und venöser Thromboembolie (VTE), den drei häufigsten kardiovaskulären

Ereignissen. Der Welt-Thrombose-Tag unterstützt das globale Ziel der WHO vorzeitige Todesfälle durch nicht übertragbare Krankheiten bis 2025 um 25 Prozent zu reduzieren. Der Welt-Thrombose-Tag wurde 2014 von der International Society on Thrombosis and Haemostasis (ISTH) als Reaktion auf die Forderungen der Mitglieder nach einem fokussierten globalen Sensibilisierungstag für Thrombose gegründet.

Über das Aktionsbündnis Thrombose

Das Aktionsbündnis Thrombose wurde 2014 von der Deutschen Gesellschaft für Angiologie e.V. (DGA) ins Leben gerufen. Dem Bündnis gehören heute führende Fachgesellschaften wie die Deutsche Gesellschaft für Phlebologie, die Gesellschaft für Thrombose- und Hämostaseforschung, die Deutsche Gesellschaft für Gefäßchirurgie und Gefäßmedizin sowie die Deutsche Gefäßliga an. Sie alle engagieren sich gemeinsam mit Partnern aus der Industrie für mehr Aufklärung über Thrombose und Lungenembolie.

 

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Berlin, September 2022

Presseeinladung

9. Welt-Thrombose-Tag: „Pro & Contra moderner Thrombose-Therapien“

Berlin, den 29.09.2022 – Der medizinische Fortschritt in der Thrombosetherapie hat die Anzahl der Therapieoptionen deutlich erhöht und stellt PatientInnen wie auch ÄrztInnen mitunter vor komplexe Entscheidungen. Konservative Therapie versus operative Verfahren? Wann ist der richtige Zeitpunkt, die Gerinnungshemmung zu beenden? Und welche Therapie ist für KrebspatientInnen geeignet?

Das Aktionsbündnis Thrombose – ein Zusammenschluss aus VertreterInnen der Deutschen Gesellschaft für Angiologie, Deutschen Gesellschaft für Phlebologie, Gesellschaft für Thrombose und Hämostaseforschung, Deutschen Gesellschaft für Gefäßchirurgie und Gefäßmedizin sowie der Deutschen Gefäßliga e.V. – hat sich die Aufklärung zu dem Themenfeld Thrombose zum Ziel gesetzt und diskutiert mit führenden ExpertInnen das Pro & Contra der folgenden drei Neuentwicklungen in der Thrombosetherapie:

am Donnerstag, den 13. Oktober 2022
von 16.30 bis 18.00 Uhr
im Allianz Forum, Pariser Platz 6, 10117 Berlin

„Interventionelle oder konservative Therapie einer tiefen Beinvenenthrombose?“
Bei einer akuten Thrombose muss die Blutgerinnung sofort gehemmt werden, um eine weitere Ausdehnung und Loslösung des Thrombus zu verhindern. Eine weitere Therapieoption besteht darin, mittels Katheterverfahren oder durch einen operativen Eingriff das Gerinnsel zu beseitigen. Die Risiken dabei, Venen zu beschädigen und Blutungen hervorzurufen oder auch die Belastungen für die PatientInnen durch die Strahlenbelastung lassen interventionelle Verfahren als risikobehaftet erscheinen. Wann sind sie sinnvoll und angezeigt?

Prof. Dr. med. Christian Erbel, Oberarzt für Kardiologie, Angiologie, Pneumologie, Universität Heidelberg
versus
Prof. Dr. med. Edelgard Lindhoff-Last, Fachärztin Innere Medizin, Schwerpunkt Angiologie, Zusatzbezeichnung
Hämostaseologie, Cardioangiologisches Centrum Bethanien, Frankfurt/Main

„Lebenslange oder zeitlich beschränkte Antikoagulation nach venöser Thromboembolie?“
Die wahrscheinlich schwierigste Entscheidung bei der Behandlung einer tiefen Venenthrombose und/oder Lungenembolie ist die Frage, ob und wann die Gerinnungshemmung beendet werden soll. Wird diese Therapie zu früh abgesetzt, besteht die Gefahr eines Rezidivs. Fast 40 Prozent der Männer und mehr als 10 Prozent der Frauen sind in den ersten fünf Jahren davon betroffen. Wird die Gerinnungshemmung dagegen fortgesetzt, besteht die Gefahr schwerer Blutungen - ausgelöst zum Beispiel durch Verletzungen. Dies trifft auf ein bis zwei Prozent der Fälle im ersten Jahr zu.

Prof. Dr. med. Jan Beyer-Westendorf, Leiter des Bereiches Thromboseforschung und Gerinnungsstörungen
am UniversitätsGefäßCentrum des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus an der TU
Dresden
versus
Dr. med. Katja Mühlberg, Oberärztin am Venenzentrum der Universitätsklinik Leipzig

„Krebs-assoziierte Thrombose – Tablette, Spritze oder beides?“
Die Behandlung einer Thrombose bei Krebspatienten stellt eine besondere Herausforderung dar – auch weil bekannt ist, dass die Standardbehandlung der Gerinnungshemmung bei einer Krebserkrankung möglicherweise weniger wirksam ist und gleichzeitig das Blutungsrisiko erhöht sein kann. Das Risiko, dass die klassische Thrombosebehandlung nicht anschlägt, kann bis zu 20 Prozent betragen und die Gefahr von Blutungen bis zu zehn Prozent. Eine Therapieoption für diese PatientInnen ist, die Gerinnungshemmung durch Heparine, die allerdings täglich unter die Haut gespritzt werden müssen, dafür aber nicht über den Magen-Darm-Trakt aufgenommen werden müssen. Oral wirksame Gerinnungshemmer
dagegen, die als Tabletten eingenommen werden können, können aber möglicherweise im Magen-Darm-Trakt leichter Blutungen auslösen.

Prof. Dr. med. Ingrid Pabinger-Fasching, Chair of the European Alliance of Thrombosis and Haemostasis
(ETHA), Medizinische Klinik I, Abteilung für Hämatologie und Hämostaseologie, Medizinische
Universität Wien
versus
Prof. Dr. med. Hanno Riess, Seniorprofessor Innere Medizin mit Schwerpunkt Hämostaseologie,
Charité Berlin

Wir bitten um Anmeldung per E-Mail bis 11.10.2022 

Über das Aktionsbündnis Thrombose

Das Aktionsbündnis Thrombose wurde 2014 von der Deutschen Gesellschaft für Angiologie e.V. (DGA) ins Leben gerufen. Dem Bündnis gehören heute führende Fachgesellschaften wie die Deutsche Gesellschaft für Phlebologie, die Gesellschaft für Thrombose- und Hämostaseforschung, die Deutsche Gesellschaft für Gefäßchirurgie und Gefäßmedizin sowie die Deutsche Gefäßliga an. Sie alle engagieren sich gemeinsam mit Partnern aus der Industrie für mehr Aufklärung über Thrombose und Lungenembolie.

 

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Berlin, Oktober 2021

Pressemitteilung

Aktionsbündnis Thrombose zeichnet Professor Andreas Greinacher mit Virchowpreis aus

Greifswalder Forscherteam findet die Ursache für die Entstehung von Sinusthrombosen und leistet einen bedeutenden Beitrag zum Verständnis von Impfkomplikationen durch AstraZeneca-Vakzin

 

Berlin, 13.10.2021 – Der diesjährige Virchowpreis des Aktionsbündnisses Thrombose geht an Prof. Andreas Greinacher, Leiter der Abteilung Transfusionsmedizin am Institut für Immunologie und Transfusionsmedizin der Universitätsmedizin Greifswald. Er erhält den mit 2.500 Euro dotierten Preis für seine Entdeckung des „VITT-Syndroms – der Vakzine-induzierten immunogenen thrombotischen Thrombozytopenie (VITT)“.

Es beschreibt einen Mechanismus, der an eine Heparin-induzierte Thrombozytopenie mit Antikörperbildung gegen Plättchenfaktor 4 (PF4) erinnert, aber mit dieser nicht identisch ist. Die Greifswalder Untersuchungen zeigen, dass ein Eiweiß von Blutplättchen, der Plättchenfaktor 4 (PF4), mit Bestandteilen des Impfstoffs interagiert. Das dadurch veränderte PF4 wird von Antikörper-bildenden Zellen des Immunsystems erkannt und diese Zellen beginnen dann, Antikörper gegen das körpereigene Eiweiß zu bilden. Die Folge: In einigen seltenen Fälle kam es zu Verklumpungen im Blut der Geimpften und löste eine Hirnvenenthrombose aus.

Die Wissenschaftler präsentierten parallel zu dem Forschungsergebnis die medizinisch-positive Nachricht: Die Antikörper verschwinden innerhalb von drei Monaten. Die Betroffenen können gefahrlos ein zweites Mal geimpft werden, ohne dass die Antikörper wieder gebildet werden und diese eine gefährliche Sinusthrombose fürchten müssen.

Die prämierte Arbeit wurde Anfang April 2021 im New England Journal of Medicine veröffentlicht, nur zwei Wochen nachdem die ersten Patienten mit VITT beobachtet wurden. Dies zeigt die Schnelligkeit, mit der die Greifswalder Arbeitsgruppe das Problem gelöst hat. Folgeergebnisse der Arbeitsgruppe von Andreas Greinacher wurden in der Zwischenzeit in zwei weiteren Arbeiten im New England Journal of Medicine veröffentlicht und in der letzten Woche eine zusammenfassende Arbeit mit der Aufklärung des Pathomechanismus in der Zeitschrift Blood.

Mit der Entdeckung des „VITT-Syndroms“ und den Folgeergebnissen konnten schwere Komplikationsraten um mehr als 90 Prozent gesenkt werden. Das Forschungsergebnis ist insbesondere für Länder von Relevanz, die ausschließlich über den AstraZeneca-Impfstoff verfügen.

Prof. Rupert Bauersachs, Wissenschaftlicher Leiter des Aktionsbündnisses Thrombose: „Die Leistung von Prof. Greinacher und seinem Team ist von außerordentlicher Bedeutung inmitten der Pandemie, in der wir uns noch befinden. Sie trägt zum medizinischen Verständnis von thrombotischen Ereignissen unter Einwirkung eines Vektorimpfstoffes bei und hat einen fundamental wichtigen Beitrag zur Aufklärung von Impfrisiken geleistet.“

Über den Virchowpreis

Der Virchowpreis wird seit 2015 vergeben. Ziel des Preises ist es, eine höhere Wahrnehmung für Thrombose sowie der Lungenembolie, ihren Komplikationen und Folgen sowie für die Möglichkeiten ihrer diagnostischen Früherkennung zu erzielen. Die öffentliche Wahrnehmung soll in der Bevölkerung sowie auch in der medizinischen Fachwelt gesteigert werden.

Ausgezeichnet werden Veröffentlichungen, Versorgungsstudien, Anwendungsunterstützungen, Applikationen und Maßnahmen, die die Implementierung von Leitlinien unterstützen sowie die Erfassung epidemiologischer Daten zum Krankheitsbild oder zur Versorgungssituation.

Der Preis wird nicht öffentlich ausgeschrieben. Die Auszeichnung erfolgt einmal im Jahr zum Welt-Thrombose-Tag – immer am 13.Oktober.

Über das Aktionsbündnis Thrombose

Das Aktionsbündnis Thrombose wurde 2014 von der Deutschen Gesellschaft für Angiologie e.V. (DGA) ins Leben gerufen. Dem Bündnis gehören heute führende Fachgesellschaften wie die Deutsche Gesellschaft für Phlebologie, die Gesellschaft für Thrombose- und Hämostaseforschung, die Deutsche Gesellschaft für Gefäßchirurgie und Gefäßmedizin sowie die Deutsche Gefäßliga an. Sie alle engagieren sich gemeinsam mit Partnern aus der Industrie für mehr Aufklärung über Thrombose und Lungenembolie.

 

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Berlin, Oktober 2021

Presseeinladung

Aktionsbündnis Thrombose fordert besseren Zugang zu evidenzbasierten und verständlichen Gesundheitsinformationen

 

Berlin: 06.10.2021: Mehr als 40.000 Menschen sterben jedes Jahr an den Folgen einer Lungenembolie – das sind mehr Menschen als durch Verkehrsunfälle, Aids, Prostata- und Brustkrebs zusammen. Viele dieser Todesfälle könnten verhindert werden, wenn das Wissen über erste Anzeichen einer Thrombose oder über geeignete Prophylaxemaßnahmen in der Bevölkerung bekannt wäre.

„Wir müssen endlich mehr tun, damit gesicherte Thromboseaufklärung zu den Menschen kommt“, fordert Prof. Dr. Rupert Bauersachs, Wissenschaftlicher Leiter des Aktionsbündnisses Thrombose. „Die Zahl der digitalen Informationsangebote zu Gesundheitsthemen im Netz und auf Social Media Kanälen wächst beinahe täglich. Gleichzeitig zeigen Studien, dass sich immer mehr Menschen in dem Angebotsdickicht nicht zurechtfinden und auch nicht einschätzen können, welche Informationen vertrauenswürdig sind.“

Anlässlich des 8. Welt-Thrombose-Tages veranstaltet das Aktionsbündnis Thrombose – ein Zusammenschluss aus VertreterInnen der Deutschen Gesellschaft für Angiologie, Deutschen Gesellschaft für Phlebologie, Gesellschaft für Thrombose und Hämostaseforschung, Deutschen Gesellschaft für Gefäßchirurgie und Gefäßmedizin sowie der Deutschen Gefäßliga e.V. – eine Podiumsdiskussion mit ausgewählten ExpertInnen:

Live-Stream auf http://www.risiko-thrombose.de (Anmeldung nicht erforderlich)

„Patienten-Empowerment: Patienten stark machen mit validen Informationen“

Mittwoch, den 13. Oktober 2021

15.00 Uhr – 16.30 Uhr

 

Key-Note und Referentin der Podiumsdiskussion:

Prof. Dr. Doris Schaeffer, Senior-Professorin für Versorgungsforschung und Leiterin des Interdisziplinären Zentrums für Gesundheitskompetenzforschung an der Universität Bielefeld, Autorin des Health Literacy Survey Germany (HLS-GER 1+2)

 

Weitere ReferentInnen der Podiumsdiskussion:

Prof. Gerd Gigerenzer, Direktor des Harding-Zentrums für Risikokompetenz an der Universität Potsdam, Fakultät für Gesundheitswissenschaften Brandenburg; Direktor emeritus Max-Planck-Institut für Bildungsforschung

Dr. rer. Medic. Klaus Koch, Ressortleiter und Chefredakteur von gesundheitsinformation.de, dem Patienteninformationsportal des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit (IQWiG)

Jens Richter, Chefredakteur und Chief Medical Officer der Patienteninformationsplattform NetDoktor, Burda Verlag

Dr. Robert Eisele, Niedergelassener Chirurg, Oranienburg

Hannelore Loskill, Bundesvorsitzende Bundesarbeitsgemeinschaft der Selbsthilfegruppen

Prof. Dr. Rupert Bauersachs, VASC Center for Vascular Research, Wissenschaftlicher Leiter Aktionsbündnis Thrombose

 

Moderation:

Lisa Braun, Journalistin und Gründerin der Presseagentur Gesundheit

 

Preisverleihung:

Im Anschluss Verleihung des Virchow-Preises.

 

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Berlin, November 2020

Pressemitteilung: 7. Welt-Thrombose-Tag
60 Jahre Antibabypille – Aktionsbündnis Thrombose fordert mehr umfassende Aufklärung bei Erstverordnung

Kombinierte Präparate weisen höheres Thromboserisiko auf. S3-Leitlinie empfiehlt Erhebung des Thromboserisikos bei Einnahme kombinierter Kontrazeptiva.

 

Berlin, den 13. November 2020 – Die Antibabypille wird in diesem Jahr 60 Jahre alt! Sie ist aber nicht nur ein Verhütungsmittel, sie ist ein Medikament – mit Risiken und Nebenwirkungen. Diesen Aspekt wieder ins Zentrum der medizinischen Versorgung zu rücken ist ein Anliegen des Aktionsbündnisses Thrombose.  Anlässlich des 7. Weltthrombose Tag 2020 diskutierte eine Expertenrunde im Livestream unter dem Titel „Risiko Thrombose: 60 Jahre Pille – was sind die Fakten?“ (Zusammenfassung der Veranstaltung bei YouTube.)

35 Prozent der Frauen im gebärfähigen Alter verhüten in Deutschland mit der Antibabypille und 1,8 Millionen Frauen in Deutschland unter 20 Jahren haben bereits einmal eine Pillenverordnung erhalten. Antibabypillen insbesondere der jüngeren Generation stehen jedoch im Verdacht das Thromboserisiko zu erhöhen. „Je nach Art und Konzentration der Hormonanteile Östrogen und Gestagen steigt das Risiko einer venösen Thromboembolie (VTE) etwa um den Faktor 2–8“, so Prof. Dr. Rupert Bauersachs, Wissenschaftlicher Leiter des Aktionsbündnisses Thrombose. „Es spielt eine erhebliche Rolle, welches Gestagen verwendet wird. Dieser Erkenntnisstand hat inzwischen auch Eingang in die S3-Leitlinie zur hormonellen Empfängnisverhütung gefunden.“

Deswegen ist bei der Erstverordnung der Antibabypille eine gründliche (Familien-) Anamnese und die Erhebung individueller Risikofaktoren der Patientin von besonderer Bedeutung. Insgesamt fehlt es an Wissen über die typischen Symptome einer Thrombose: Die jungen Frauen sollten im Rahmen des Aufklärungsgesprächs dafür sensibilisiert werden, Kopf-, Brust- oder Beinschmerzen sowie Luftnot während der Einnahme der Antibabypille ernst zu nehmen und bei ersten Anzeichen den Arzt aufzusuchen. „Darüber hinaus sollte immer wieder darauf hingewiesen werden: Die Antibabypille ist ein Medikament mit Risiken und Nebenwirkungen und kein Lifestyleprodukt“, so Prof. Bauersachs. Antibabypillen, die den Wirkstoff Levonorgestrel enthalten, gelten aufgrund des niedrigen Gestagenanteils bei der Erstverordnung als besonders geeignet.

Zu einem ausführlichen Aufklärungsgespräch gehört auch der Hinweis auf alternative Methoden der Verhütung. Immerhin entscheiden sich ein Drittel der jungen Frauen nach einem ausführlichen Beratungsgespräch gegen die Antibabypille und wählen andere Formen der Verhütung. Inzwischen kommt auch die Spirale für junge Frauen in Frage. Diese und viele andere Aspekte sind in einem vertrauensvollen Arzt-Patientinnen-Gespräch zu erörtern. Das Aktionsbündnis Thrombose setzt sich deswegen auch für eine bessere Vergütung des Aufklärungsgesprächs ein. „Damit diese wichtigen Informationen die Patientinnen auch tatsächlich erreichen“, so Prof. Dr. Rupert Bauersachs.

 

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Berlin, November 2020

Pressemitteilung: Virchowpreis 2020
Aktionsbündnis Thrombose zeichnet Dr. Frederikus Klok aus

Niederländischer Forscher hat frühzeitig auf die Zusammenhänge von hohen Gerinnungsaktivitäten bei Covid-19 hingewiesen.

 

Dr. Frederikus Klok

Berlin, 13. November 2020 – Der diesjährige Virchowpreis des Aktionsbündnisses Thrombose geht an den niederländischen Internisten und Angiologen Dr. Frederikus Klok.

Dr. Klok erhält den mit 5.000 Euro dotierten Preis für seine frühzeitigen Forschungsaktivitäten rund um die ungewöhnlich hohen Gerinnungsaktivitäten bei einer COVID-19-Erkrankung. In einer multizentrischen Untersuchung konnte Dr. Klok thrombotische Komplikationen in den Lungen, an den Extremitäten und im Gehirn der Patienten zeigen. Aufgrund seiner Ergebnisse wurden die Leitlinien zur Thromboseprophylaxe geändert, die bei Covid-19-Patienten nun eine höhere Anwendung von Blutverdünnung empfehlen.

Dr. Frederikus Klok forscht und arbeitet an der Universität Leiden. Zwischen 2013 und 2016 war er „Virchow Fellow“ am BMBF-geförderten Centrum für Thrombose und Hämostase der Universitätsmedizin Mainz.

Über den Virchowpreis

Der Virchowpreis wird seit 2016 verliehen. Ziel des Preises ist es, eine höhere Wahrnehmung für Thrombose sowie der Lungenembolie, ihren Komplikationen und Folgen sowie für die Möglichkeiten ihrer diagnostischen Früherkennung zu erzielen. Die öffentliche Wahrnehmung soll in der Bevölkerung aber auch in der medizinischen Fachwelt gesteigert werden.

Ausgezeichnet werden Veröffentlichungen, Versorgungsstudien, Anwendungsunterstützungen, Applikationen und Maßnahmen, die die Implementierung von Leitlinien unterstützen sowie die Erfassung epidemiologischer Daten zum Krankheitsbild oder zur Versorgungssituation.

Der Preis wird nicht öffentlich ausgeschrieben. Er wird einmal im Jahr zum Welt-Thrombose-Tag vergeben.

 

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Berlin, Oktober 2020

PRESSEEINLADUNG: Welt-Thrombose-Tag 2020
Aktionsbündnis Thrombose fordert mehr Aufklärung zum Thromboserisiko bei Antibabypillen

Aktuelle interdisziplinäre S3-Leitlinie zur Hormonellen Empfängnisverhütung weist auf erhöhtes Thromboserisiko hin / Antibabypille ist ein Medikament und kein Lifestyle-Produkt/ Veranstaltung am Welt-Thrombose-Tag unter Schirmherrschaft von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn.

 

Berlin, 12.10.2020. Die Antibabypille wird in diesem Jahr 60 Jahre alt. Sie zählt nach wie vor zu den häufigsten angewendeten Kontrazeptiva in Deutschland. Trotz einer deutlichen Reduktion der Hormondosierung in der Pille in den vergangenen Jahren sind thromboembolische Risiken auch bei Antibabypillen der neuen Generation eine ernstzunehmende Nebenwirkung.

53 Prozent der jungen Frauen in Deutschland zwischen 14 und 19 Jahren nehmen östrogenhaltige orale Kontrazeptiva ein. Je nach Art und Konzentration der Hormonanteile steigt das Risiko venöser Thromboembolien (VTE) etwa um den Faktor 2-8 und während einer Schwangerschaft um den Faktor 6, im Wochenbett um den Faktor 22. Erstmals wurde in der aktuellen S3-Leitlinie zur Hormonellen Empfängnisverhütung ausdrücklich dem Risiko venöser Thromboembolien (VTE) Bedeutung eingeräumt.

Das Aktionsbündnis Thrombose diskutiert deswegen anlässlich des 7. Welt-Thrombose-Tages 2020 unter der Schirmherrschaft von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn im Live-Stream via StreamedUp!

Risiko Thrombose: 60 Jahre Pille – was sind die Fakten?
13. Oktober 2020, 13.00 Uhr bis 14.30 Uhr

  • Dr. Susanne Hampel, Niedergelassene Gynäkologin
  • Prof. Dr. Ludwig Kiesel, Direktor Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe Uniklinikum Münster
  • PD Dr. Mareike Lankeit, Mitherausgeberin der europäischen ESC-Leitlinien zur Lungenembolie
  • Dr. Hannelore Rott, Berufsverband der Deutschen Hämostaseologen e. V.
  • Prof. Dr. med. Petra Stute Gynäkologin, Leitlinienkoordinatorin der LL Hormonelle Empfängnisverhütung
  • Prof. Dr. Rupert Bauersachs, Wiss. Leiter Aktionsbündnis Thrombose

Prof. Rupert Bauersachs, Wissenschaftlicher Leiter des Aktionsbündnis Thrombose: „Wir müssen stärker als bisher über Vor- und Nachteile der Antibabypille aufklären – dazu gehört auch die Kenntnis der Thromboserisiken. Denn sie wird heute häufig als Lifestyle-Produkt und weniger als Medikament angesehen, welches auch Nebenwirkungen haben könnte.

Anmeldung: www.streamed-up.com/risiko-thrombose-60-jahre-pille-was-sind-die-fakten

Im Rahmen der Streaming-Session wird dieses Jahr virtuell der Virchow-Preis an den niederländischen Internisten Herrn Dr. Frederikus Klok von der Universität Leiden verliehen. Er erhält die Auszeichnung für seine wissenschaftlichen Verdienste zum Nachweis thromboseauslösender Eigenschaften des Sars-CoV-2 Virus in den Lungen, Beinen, Armen und sogar im Gehirn.

Die Online-Veranstaltung ist offen für alle Interessierten.
 

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Berlin, Mai 2020

PRESSEMITTEILUNG: Thrombosen ernst nehmen. Bewegung rettet Leben!

Experten zeigen sich beunruhigt über steigende Zahl von schweren Thrombose-Fällen

Thrombosen und Lungenembolien machen auch während der Corona-Pandemie keine Pause. Experten beobachten sogar eine Häufung schwerer Fälle der lebensbedrohlichen Thromboembolie bei Menschen, die nicht an Covid-19 erkrankt sind. Viele scheuen in der aktuellen Corona-Pandemie den Arztbesuch aus Angst vor einer Infektion, das kann gefährliche Folgen haben. Auch mangelnde Bewegung ist ein Risikofaktor für die Gesundheit und kann das das Thromboserisiko erhöhen.

 

Berlin, 29.05.2020 - Durch den öffentlichen Fokus auf die durch das neuartige Corona-Virus hervorgerufene Covid-19-Erkrankung scheinen andere lebensbedrohliche Krankheiten aus dem Blickfeld zu verschwinden. Diese Entwicklung hat fatale Folgen für viele Patientinnen und Patienten, etwa im Fall einer nichtbehandelten Thrombose. Prof. Rupert Bauersachs, wissenschaftlicher Leiter des Aktionsbündnis Thrombose, appelliert daher an die Patienten: „Achten Sie auf jedes neue Symptom, etwa Schwellungen oder Schmerzen im Bein. Sprechen Sie Ihren Hausarzt an und lassen Sie Ihr Thromboserisiko abklären.“ Hintergrund ist eine Häufung von schweren Fällen in letzter Zeit. „Wir beobachten eine deutlich geringere Zahl an Fällen, die von Hausärzten überwiesen werden. Stattdessen kommen deutlich mehr schwere Fälle zu uns in die Klinik, die stationär behandelt werden müssen und häufig Folgeschäden davontragen. Diese Fälle hätte man oft frühzeitig gut behandeln können.“

Der erste Ansprechpartner sollte immer die Hausärztin oder der Hausarzt sein. Nach einer kurzen Zeit mit vielen geschlossenen Praxen sind die meisten mittlerweile mit Schutzmaterial ausgerüstet und treffen strenge Vorsichtsmaßnahmen. Das Gleiche gilt für den Besuch von Fachärzten oder Ambulanzen, der nicht unnötig verschoben werden sollte.

Bewegung nicht vernachlässigen

Auch mit den aktuellen Lockerungen bleibt der Grad der Bewegung vieler Menschen unter dem Niveau vor dem Lockdown. Arbeiten im Homeoffice macht den Weg zur Arbeit unnötig und auch die Wege in der eigenen Wohnung sind häufig deutlich kürzer als im Büro. Auch Menschen in Kurzarbeit oder Personen, die sich in ihrem normalen Tagesablauf viel bewegen, spüren diese Einschränkungen.

„Hinzu kommt natürlich der Bereich Sport. Ein ganz normales Training im Verein oder auch im Fitness-Studio wird noch einige Zeit so nicht möglich sein“, beschreibt Professor Bauersachs das Problem. „Gesunde Gefäße sind aber ein wichtiger Schutzfaktor gegen eine Thrombose. Einfaches Training hilft schon, die Venen so zu stärken, dass diese ihre Arbeit zuverlässig machen können.“ Das Aktionsbündnis Thrombose hat eine Übersicht mit einfachen Übungen wie der „Fußwippe“ oder „Zehenspitzen heben“ anschaulich aufbereitet und zum kostenlosen Download auf der Website www.risiko-thrombose.de bereitgestellt.

Fakten zur Thrombose und Lungenembolie

Über 40.000 Menschen sterben in Deutschland an den Folgen einer Lungenembolie, das sind mehr Tote als durch Verkehrsunfälle, Brust- und Prostatakrebs und HIV zusammen. Häufigste Ursache dafür ist eine Thrombose. Diese kann Menschen jeden Alters treffen. Jährlich werden knapp über 370.000 Neuerkrankungen an Thrombose, Phlebitis und Thrombophlebitis registriert. Rund 50.000 Menschen erkranken pro Jahr an einer Lungenembolie.

Das Aktionsbündnis Thrombose

Das Aktionsbündnis Thrombose ist ein Zusammenschluss von medizinischen Fachgesellschaften und einer Patientenvereinigung. Es initiiert eine Aufklärungskampagne, um auf die Risiken von Venenthrombose und Lungenembolie hinzuweisen. Sie soll das öffentliche Bewusstsein für Prävention, Diagnose und Therapie schärfen, damit weniger Menschen an den Folgen einer Thrombose sterben.

Hier finden Sie die Pressemitteilung als Download.

 

 

 

 

 

Berlin, April 2020

PRESSEMITTEILUNG: Alltag Homeoffice
Aktionsbündnis Thrombose empfiehlt: „Gymnastik für die Venen einbauen“

Viele Menschen arbeiten momentan von zu Hause am eigenen Schreibtisch. Die körperliche Aktivität reduziert sich, dabei müssen Körper und Blutgefäße jetzt besonders trainiert werden. Durch einfache Venenübungen bleibt das Blut im Fluss.

 

Berlin, 07.04.2020 - Aufgrund der aktuellen Situation um das Coronavirus ist für viele das eigene Zuhause auch zum Arbeitsplatz geworden. Der Weg zur Arbeit und der Heimweg entfallen und die körperliche Bewegung kann zu kurz kommen. Morgens geht es direkt an den Schreibtisch und dort wird ein Großteil des Tages im Sitzen verbracht, ohne wichtige Pausen für Körper und Geist einzuhalten. „Gerade in diesen Zeiten sind regelmäßige Gymnastikübungen für unsere Venen besonders wichtig“, empfiehlt Prof. Dr. Rupert Bauersachs, Leiter des Aktionsbündnis Thrombose und Direktor der Abteilung Angiologie am Klinikum Darmstadt.

Was ist eine Thrombose und wie entsteht sie?

Menschen, die viel im Sitzen oder Stehen arbeiten, haben ein höheres Risiko, an einer Thrombose zu erkranken. Ärzte sprechen von einer Thrombose, wenn ein Blutgerinnsel ein Gefäß, z. B. eine Vene, verstopft und dadurch das Blut nicht ungehindert weiterfließen kann. Im Kreislaufsystem unseres Körpers sind die Venen für den Rückfluss des Blutes zum Herzen zuständig.
Die besondere Schwierigkeit dabei ist, dass den Tag über das Blut gegen die Schwerkraft aus den Beinen zum Herzen zurücktransportiert werden muss. Als natürliche Pumpe dient dafür unter anderem die Fuß- und Beinmuskulatur. Mit jeder Anspannung pressen die Muskeln das Blut gegen die Schwerkraft von unten in Richtung Herz. Dutzende von Venenklappen sorgen wie Rückschlagventile dafür, dass das Blut bei der Entspannung des Muskels nicht wieder nach unten zurückfällt.

Venengymnastik kann Thrombosen vorbeugen

Der Gebrauch der Fuß- und Beinmuskulatur ist für die Venengesundheit von entscheidender Bedeutung. Durch Bewegungsmangel kann sich das Blut in den Unterschenkelvenen stauen. Die Folge sind häufig schwere oder geschwollene Beine am Abend.  Deshalb ist es wichtig, regelmäßig aufzustehen, etwas herumzulaufen oder kleine Gymnastikübungen für die Venen in den Schreibtischalltag einzubauen. „Dies ist insbesondere für Menschen zu empfehlen, die bereits Krampfadern oder in der Vergangenheit eine Venenthrombose hatten. Die einfachste und sehr sinnvolle Vorsorge ist das Tragen von Unterschenkelstützstrümpfen, die rezeptfrei im Handel und online erhältlich sind,“, rät Rupert Bauersachs.

Das Aktionsbündnis Thrombose

Das Aktionsbündnis Thrombose ist ein Zusammenschluss von medizinischen Fachgesellschaften und einer Patientenvereinigung. Es initiiert eine Aufklärungskampagne, um auf die Risiken von Venenthrombose und Lungenembolie hinzuweisen. Sie soll das öffentliche Bewusstsein für Prävention, Diagnose und Therapie schärfen, damit weniger Menschen an den Folgen einer Thrombose sterben.

Hier finden Sie eine Übersicht mit leichten Übungen zum kostenlosen Download.

 

 

 

 

Berlin, Oktober 2019

PRESSEMITTEILUNG: Welt-Thrombose-Tag 2019
Alte Zöpfe abschneiden – Lungenembolie ambulant behandeln?

Lungenembolie-Patienten können heute unter bestimmten Voraussetzungen ambulant behandelt werden. Damit das klappt, muss die Kommunikation zwischen den Sektoren reibungslos und rasch funktionieren: zum Beispiel mithilfe eines intersektoralen Behandlungspfades.

 

Berlin, 28.10.2019 - Es geht nur um drei oder vier Tage – die sorgten aber für reichlich Diskussion. Vertreter des Aktionsbündnisses Thrombose trafen sich mit Experten anlässlich des 6. Welt-Thrombose-Tages am 11. Oktober 2019 in Berlin, um sich darüber auszutauschen, wie eine qualitätsgesicherte ambulante Behandlung von Patienten mit Lungenembolie und einem geringem Letalitätsrisiko aussehen könnte.

Der Hintergrund: Durch moderne Antikoagulationsschemata können Patienten frühzeitig aus dem Krankenhaus entlassen werden oder sogar primär ambulant behandelt werden – vorausgesetzt, das Risiko eines Patienten wird bereits in der Frühphase zuverlässig abgeschätzt. Eine kürzlich erschienene Studie belegt, dass bis zu 30 Prozent der Patienten von diesen neuen Erkenntnissen – die inzwischen auch Eingang in die Leitlinien der Europäischen Kardiologischen Fachgesellschaft (ESC) und der Europäischen Pneumologischen Fachgesellschaft gefunden haben – profitieren könnten.

Lungenembolien: steigende Fallzahlen und geringes Problembewusstsein

Für die Patienten sind das gute Nachrichten. Obwohl die Zahl der Lungenembolien insgesamt zunimmt, ist nicht jede Lungenembolie so schwerwiegend, dass sie über mehrere Tage im Krankenhaus behandelt werden muss. Diese Patienten können früh nach Hause entlassen werden. „Zwischen 20 und 40 Prozent mehr Lungenembolien werden heute europaweit diagnostiziert im Vergleich zum Jahr 2000“, berichtete Professor Stavros Konstantinides, Professor für Klinische Studien und Ärztlicher Direktor am Centrum für Thrombose und Hämostase der Universitätsmedizin Mainz. „Dies ist unter anderem der Alterung der Gesellschaft geschuldet. Die frühe Letalitätsrate, das heißt, das Risiko, innerhalb der ersten Tage an einer Lungenembolie zu versterben, nimmt aber insgesamt erfreulicherweise ab.“ Dennoch wird die venöse Thromboembolie in der Bevölkerung unterschätzt. Professor Rupert Bauersachs, Vorsitzender des Aktionsbündnisses Thrombose und Direktor für Gefäßmedizin am Klinikum Darmstadt: „Das Aktionsbündnis Thrombose ist auch deswegen gegründet worden, weil sich insgesamt immer noch mehr Menschen davor fürchten an Brust- oder Prostatakrebs, HIV oder an den Folgen eines Verkehrsunfalls zu sterben als an einer venösen Thromboembolie. Dabei ist in der EU einer von zehn Todesfällen einer Thrombose geschuldet. Der Aufklärungsbedarf ist immens hoch.“

Doch wie muss die ambulante Weiterbehandlung für diese Patienten aussehen? Dr. Franziska Diel, Dezernentin Versorgungsqualität, Kassenärztliche Bundesvereinigung, stellte heraus: „Es handelt sich hierbei nicht um eine explizit neue Leistung. Die ambulante Versorgung nach einer Lungenembolie ist klassische Nachsorge, bei der es um eine Überwachungs- und Kontrollfunktion geht.“ Im Übrigen wird die Lungenembolie in der Nachsorge bereits heute zu rund 50 Prozent von Hausärzten, Allgemeinmedizinern und hausärztlichen Internisten – und zu 30 Prozent von Fachärzten behandelt.

Dr. Diel betonte aber auch, dass es darum gehe, wie die ambulante Weiterbehandlung „in guter Kooperation erfolgen könne.“ Auch Prof. Dr. Hans Martin Hoffmeister, Präsident des Berufsverbandes Deutscher Internisten, betrachtet die Sektorengrenzen als Hindernis in der Versorgung von ambulanten Lungenembolien, „und weniger die Kenntnis der entsprechenden Leitlinien“.

Wasser in den Wein goss Prof. Dr. Bertram Häussler, Vorsitzender der Geschäftsführung IGES Instituts. Er sehe viele Arztpraxen noch nicht vorbereitet auf die ambulante Weiterbehandlung von Lungenembolien. „Die Arztpraxen müssen im Rahmen dieser vorgezogenen Therapie sehr flexibel agieren. Ein Teil dieser Praxen ist organisationstechnisch und auch von den Managementabläufen darauf nicht vorbereitet.“

Intersektorale Kommunikation ist Grundvoraussetzung

Dagegen sieht Professor Konstantinides stärker die Krankenhäuser in der Pflicht. Kernpunkt der ambulanten Behandlung sei das Entlassmanagement. Beispielsweise müsse der Arztbrief unmittelbar an den niedergelassenen Arzt geschickt werden und nicht mit einer zeitlichen Verzögerung von mehreren Tagen, oder gar Wochen. Auch die elektronische Patientenakte (ePA) verspricht keine Lösung für eine rasche Übermittlung der Krankheitsdaten. „Allein auf die ePA können sich die behandelnden Ärzte derzeit nicht verlassen, weil die Patienten entscheiden, was in ihr abgelegt wird. Wir brauchen eine Fallakte für die innerärztliche Kommunikation, in der alles enthalten ist“, so Dr. Diel. „Voraussetzung bei der ambulanten Behandlung der Lungenembolie ist sicherlich ein intersektoraler Behandlungspfad.“

Professor Häussler setzt ebenfalls auf digitales Management. Dies sei gerade bei den Antikoagulantien besonders wichtig. Ein reibungsloser Datenabfluss helfe dabei, dass die Patienten ihre Medikamente rasch erhalten.

Die Preisträgerin des diesjährigen Rudolf Virchow -Preises, Dr. Mareike Lankeitvon derCharité Universitätsmedizin Berlin, gibt zu bedenken, dass das Entlassmanagement nicht alles leisten könne. Bei der akuten Lungenembolie handele es sich um heterogenes Patientenkollektiv und auch die Risikoabschätzung, wie lange ein Patient stationär bleiben müsse, sei komplexer Natur. Insgesamt komme auf die niedergelassenen Kollegen bei der ambulanten Nachsorge von Lungenembolien mehr Arbeitsbelastung zu, auch hier müsse man abwarten, ob sie die Kapazitäten hätten, das zu leisten, resümiert Professor Konstantinides.

Wie kann die ambulante Behandlung von Lungenembolie qualitätsgesichert gelingen?

  • Entwicklung eines intersektoralen Behandlungspfades
  • Digitaler Datentransfer
  • Veröffentlichung von Patienteninformationen
  • Peer Reviews in Qualitätszirkeln
  • Awareness des Themas durch Berichterstattung im Deutschen Ärzteblatt
  • Zusammenarbeit mit wissenschaftlichen Instituten von Krankenkassen zur Entwicklung ambulanter Qualitätsindikatoren
  • Versorgungsforschung

 

 

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Berlin, Oktober 2019

PRESSEMITTEILUNG: Welt-Thrombose-Tag 2019
Hohe Evidenz für ambulante Behandlung von Lungenembolien

Die Zahl der Patienten, die in Deutschland eine Lungenembolie erleiden, steigt kontinuierlich an. Vor allem ältere Menschen, aber auch junge Frauen sind betroffen. Eine neue multinationale Studie zeigt jetzt, bis zu 30 Prozent der Patienten können heute frühzeitig entlassen und ambulant weiter behandelt werden.

 

Berlin, 8.10.2019 - Die Lungenembolie ist die dritthäufigste kardio-vaskuläre Erkrankung in Deutschland und ein potenziell tödliches Ereignis. Die Patienten müssen daher zunächst immer in einem Krankenhaus behandelt werden. Eine neue Studie am Centrum für Thrombose und Hämostase (CTH) am Mainzer Universitätsklinikum zeigt nun, bis zu 30 Prozent dieser Patienten können frühzeitig in die ambulante Behandlung entlassen werden.

Dieses Forschungsergebnis und die Auswirkungen für die niedergelassenen Ärzte und Patienten werden auf dem Fachsymposium des Aktionsbündnis Thrombose „Alte Zöpfe abschneiden – Lungenembolie ambulant behandeln?“ anlässlich des 6. Welt-Thrombose-Tages in Berlin diskutiert.

Derzeit liegt die Verweildauer von Patienten mit Lungenembolie in deutschen Krankenhäusern bei acht Tagen. Vor zehn Jahren waren es noch 12 Tage. „Im internationalen Vergleich sind aber auch noch diese acht Tage zu lang. Aufgrund jüngster Forschungsergebnisse können wir die Verweildauer für Lungenembolie-Patienten mit einem niedrigen letalen Risiko deutlich verkürzen“, erklärt Prof. Stavros Konstantinides, Professor für Klinische Studien und Ärztlicher Direktor am Mainzer CTH. Professor Konstantinides ist Leiter der multinationalen „Home Treatment of Pulmonary Embolism“ (HoT-PE)-Studie, die an über 500 Patienten aus Deutschland und in weiteren sieben europäischen Ländern durchgeführt wurde.

Durch moderne Antikoagulation geht‘s früher nach Hause
Zentrales Ergebnis der HoT-PE-Studie: Es ist heutzutage möglich – durch moderne Antikoagulationsschemata und sehr sorgfältige Risikoeinteilung – Kriterien für eine frühe Entlassung und ambulante Behandlung festzulegen. Bei nur 0,6 Prozent der mit einem oralen Gerinnungshemmer behandelten Patienten trat eine neue symptomatische Thrombose oder Lungenembolie innerhalb der ersten drei Monate auf.

Forschungsergebnisse der HoT-PE-Studie finden Eingang in neue Leitlinie
Die Ergebnisse der HoT-PE-Studie fanden Eingang in die kürzlich durch die Europäische Kardiologische Fachgesellschaft (ESC) und die Europäische Pneumologische Fachgesellschaft (ERS) vorgestellte Leitlinie zur Behandlung von Lungenembolien. Die neue Leitlinie löst die von 2014 ab.
Ungefähr 15 Prozent aller Patienten mit leichter bis mittelschwerer Lungenembolie profitieren von den jüngsten Erkenntnissen einer leitliniengerechten Lungenembolie-behandlung. „Ihr Anteil könnte sich gar verdoppeln, wenn der Übergang von der stationären zur ambulanten Behandlung nahtloser organisiert wäre“, so Priv.- Doz. Dr. med. Christoph Kalka, Präsident der Deutschen Gefäßliga und Chefarzt Innere Medizin I Kardio-logie/Angiologie am Marienhospital Brühl. „Allerdings, bei einer so ernsten Indikation wie der Lungenembolie, stehen Sicherheit und das Wohl des Patienten an erster Stelle. Wir wollen niemanden länger als nötig im Krankenhaus behalten. Die Qualität der ambulanten Weiterbehandlung muss jedoch absolut gesichert sein und kann nur erfolgen, wenn diese leitlinienkonform interdisziplinär und intersektoral gewährleistet wird.“

Ambulante Behandlung von Lungenembolie: Das Ausland ist weiter
Kanada, aber auch die Niederlande sind da weiter. In „Kanada wurden bereits 2010 über die Hälfte der Lungenembolien ambulant behandelt“, erläutert Professor Rupert Bauersachs, Vorsitzender des Aktionsbündnisses Thrombose und Direktor für Gefäßmedizin am Klinikum Darmstadt. „Und auch unsere niederländischen Nachbarn versorgen einen erheblichen Teil der Patienten mit niedrigem Risiko nicht mehr stationär.“

 

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Berlin, Oktober 2019

PRESSEEINLADUNG: Welt-Thrombose-Tag 2019
Hohe Evidenz für ambulante Behandlung von Lungenembolien

Die Europäische Kardiologische Fachgesellschaft (ESC) und die Europäische Pneumologische Fachgesellschaft (ERS) haben eine neue Leitlinie zur Behandlung von Lungenembolie herausgebracht. Die neue Leitlinie löst die von 2014 ab.

 

Berlin, 24.09.2019. Aus zwei kürzlich am Centrum für Thrombose und Hämostase (CTH) und dem Zentrum für Kardiologie der Universität Mainz veröffentlichten Studien geht hervor, dass mehr als 95 Prozent der Patienten zum Zeitpunkt der Diagnose Lungenembolie stabil waren – und damit potentiell für eine ambulante Behandlung in Betracht kommen. Die „Home Treatment of Pulmonary Embolism“ (HoT-PE) Studie untersuchte die Wirksamkeit und Sicherheit einer frühen Entlassung und ambulanten Behandlung sorgfältig ausgewählter Patienten. Es zeigte sich, dass bei nur 0,6 Prozent der mit einem oralen Gerinnungshemmer behandelten Patienten eine symptomatische oder tödliche neue Thrombose oder Lungenembolie innerhalb der ersten drei Monate auftrat. Patienten mit einer leichten bis mittelschweren Lungenembolie können demzufolge künftig ambulant statt stationär behandelt werden.

Diese Ergebnisse und die Schlussfolgerungen für die Versorgung diskutieren wir im Rahmen unseres Fachsymposiums anlässlich des 6. Welt-Thrombose-Tages.

„Alte Zöpfe abschneiden – Lungenembolie ambulant behandeln?“
Freitag, den 11. Oktober 2019 · 11.00 Uhr –15.00 Uhr
Deutsche Parlamentarische Gesellschaft · Friedrich-Ebert-Platz 2 · 10117 Berlin

Teilnehmer:

  • ƒƒƒƒ Prof. Dr. Rupert Bauersachs · Aktionsbündnis Thrombose
  • ƒƒ Dr. Franziska Diel · Dezernentin Versorgungsqualität, Kassenärztliche Bundesvereinigung
  •  Prof. Dr. Bertram Häussler · Vorsitzender der Geschäftsführung IGES Institut
  • ƒƒ Prof. Dr. Hans Martin Hoffmeister · Präsident Berufsverband Deutscher Internisten
  • ƒƒ Prof. Dr. Stavros Konstantinides · Universitätsmedizin Mainz, Centrum für Thrombose und Hämostase
  • ƒƒ Dominik Graf von Stillfried · Geschäftsführer des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung (ZI)
  • ƒƒ Moderatorin: Lisa Braun · Presseagentur Gesundheit

Im Anschluss an die Begrüßung durch Herrn Thomas Silberhorn, Parlamentarischer Staatssekretär im Verteidigungsministerium und MdB (CSU), verleiht das Aktionsbündnis den diesjährigen Virchow-Preis an Dr. Mareike Lankeit von der Charité – Universitätsmedizin Berlin.


Über Ihr Interesse und Ihre Teilnahme an unserem Fachsymposium würden wir uns sehr freuen. Bitte akkreditieren Sie sich bis spätestens 7. Oktober 2019 unter der E-Mail-Adresse: info@risiko-thrombose.de. Bitte beachten Sie: Die Hausordnung der Deutschen Parlamentarischen Gesellschaft erfordert die Vorlage Ihres Personalausweises.

Über 40.000 Menschen sterben in Deutschland an den Folgen einer Lungenembolie, das sind mehr Tote als durch Verkehrsunfälle, Brust- und Prostatakrebs und HIV zusammen. Häufigste Ursache dafür ist eine Thrombose. Diese kann Menschen jeden Alters treffen. Jährlich werden knapp über 370.000 Neuerkrankungen an Thrombose, Phlebitis und Thrombophlebitis registriert. Rund 50.000 Menschen erkranken pro Jahr an einer Lungenembolie. Aufgrund der demografischen Entwicklung und der verbesserten Diagnostik ist von einer weiteren Steigerung der Patientenzahlen auszugehen.

 

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Berlin, 04. Februar 2019

Weltkrebstag - Thrombose kann auf Krebserkrankung hinweisen

Aktionsbündnis Thrombose: Aufklärung über die krebsassoziierte Thrombose gehört in den Nationalen Krebsplan

 

Die Beziehung von Krebserkrankungen und Thrombosen ist wechselseitig: 20 % der Krebspatienten erleiden eine Thrombose, bei 20 % aller Thrombosefälle wird hierüber eine Tumorerkrankung entdeckt. Die aus einer Thrombose resultierende Lungenembolie ist eine der führenden Todesursachen bei Krebspatienten. Eine besondere Sensibilität bei diesen Patienten ist vonnöten.

Berlin, 04. Februar 2019 Ein Krebsleiden steigert die Gerinnungsfähigkeit des Blutes. Das heißt, das Blut gerinnt schneller. Je aggressiver das Tumorwachstum, desto höher das Thromboserisiko. Aus diesem Grund gelten die tiefe Beinvenenthrombose und die oberflächliche Venenthrombose oft auch als erster Hinweis auf einen Tumor. Hinter rund 20 % aller Thrombosefälle verbirgt sich eine Krebserkrankung. Prof. Rupert Bauersachs, Angiologe und Leiter des Aktionsbündnisses Thrombose, appelliert daher: "Personen über 50 Jahren, die ein thromboembolisches Ereignis ohne Auslöser erleiden, bedürfen einer intensiveren Anamnese und sollten unbedingt entsprechende Vorsorgeuntersuchungen durchführen lassen. Hier sind besonders die Hausärzte, Angiologen und Phlebologen gefragt, also diejenigen, die in der Regel als Erste die Patienten zu Gesicht bekommen."

Zusammenhang zwischen Krebs und Thrombose bei Patienten weitestgehend unbekannt

Eine Umfrage vom September 2018 bestätigt, was das Aktionsbündnis Thrombose bereits im vergangenen Jahr bemängelt hat: Der Zusammenhang zwischen Krebs und Thrombose ist bei Patienten weitestgehend unbekannt. So geben 72 % der von der European Cancer Patient Coalition befragten Patienten an, bis zur Teilnahme an der Umfrage nicht gewusst zu haben, dass Krebspatienten ein höheres Thromboserisiko haben. Ähnlich hohe Zahlen finden sich auch in anderen europäischen Ländern. "Eine umfassende Aufklärung über die krebsassoziierte Thrombose gehört nach Meinung des Aktionsbündnisses Thrombose in den Nationalen Krebsplan. Nach Möglichkeit nach einem EU-weit harmonisierten Standard", so Prof. Bauersachs.

Behandlung muss sich an den Leitlinien orientieren

"Die Thrombosetherapie eines onkologischen Patienten ist eine individuelle Entscheidung des behandelnden Arztes nach Rücksprache mit dem Patienten. Eine gewichtige Rolle spielen dabei die Art des Tumors sowie der Behandlung, das Blutungsrisiko und die Unterscheidung zwischen stabilem und instabilem Zustand", so Prof. Rupert Bauersachs weiter.

Das Aktionsbündnis Thrombose macht sich stark für ein einheitliches und interdisziplinäres Therapieschema für Krebspatienten, die an Thrombose oder Lungenembolie leiden. Dass es in den meisten Kliniken kein einheitliches Therapieregime gibt, schlägt sich in den Unterschieden in den Entlassbriefen nieder. Die Folgen einer unzureichender Prophylaxe oder Therapie können verheerend sein.

 

Weiterführende Informationen zur Umfrage.

Die Pressemitteilung als Download.  

 

Berlin, 13. Oktober 2018

Tumorpatienten besser vor Thrombose schützen

Fachveranstaltung anlässlich des Welt-Thrombose-Tages

 

Auf die wechselseitige Beziehung zwischen Tumorerkrankungen und Thrombosen haben Experten am 12. Oktober bei einer Diskussionsrunde anlässlich des Weltthrombosetages hingewiesen. Gleichzeitig wurden neue Studienergebnisse präsentiert. Der eigentliche Weltthrombosetag findet am Samstag, 13. Oktober 2018 statt. Er wurde vom Aktionsbündnis Thrombose ins Leben gerufen.

Berlin, 13. Oktober 2018 20 Prozent der Krebspatienten erleiden im Verlauf ihrer Tumorerkrankung eine Thrombose. Und wiederum 20 Prozent der Patienten mit Thrombose sind Krebspatienten. „Diese Wechselwirkung wird von den Ärzten derzeit noch zu wenig beachtet. Dabei stehen schon hervorragende Prophylaxe- und Therapiemöglichkeiten zur Verfügung. Diese sollten stärker genutzt werden“, betonte Prof. Dr. Rupert Bauersachs, Angiologe und Wissenschaftlicher Leiter des Aktionsbündnis Thrombose am 12. Oktober im Allianz Forum in Berlin. An der Diskussionsrunde, die unter der Schirmherrschaft von Bundesgesundheitsmister Jens Spahn durchgeführt wurde, nahmen Angiologen, Onkologen und Phlebologen aus ganz Deutschland teil.

Mehr als 40.000 Krebspatienten erleiden jährlich eine Lungenembolie. „Die Zahlen sind schon jetzt erschreckend hoch und werden sich in den nächsten fünf Jahren verdoppeln“, ist Prof. Dr. Hanno Riess, Ärztlicher Leiter der Klinik mit Schwerpunkt Onkologie und Hämatologie der Charité Berlin überzeugt: „Die Lungenembolie darf man nicht unterschätzen. Sie kann tödlich enden, daher sollten Ärzte diesen Zusammenhang bei der Behandlung der Tumorpatienten stärker im Blick haben.“

Vermutet wird, dass die behandelnden Ärzte das Problem bislang deswegen oft unterschätzen, weil die Tumorerkrankung „schon schlimm genug“ ist. Die ganze Energie wird für die Krebstherapie aufgewendet. Das sei zu kurz gedacht, mahnt Prof Riess: „Krebspatienten mit einer Venösen Thromboembolie (VTE) haben ein signifikant schlechteres Überleben als Patienten ohne VTE. Rund zehn Prozent aller Krebspatienten sterben an thromboembolischen Ereignissen. Die Thrombose stellt damit für Tumorpatienten das höchste Risiko für eine tödlich endende Komplikation dar.“

Dass Patienten mit Krebs ein vier- bis siebenfach höheres Risiko haben, eine Venöse Thromboembolie zu erleiden liegt daran, dass der Tumor die Gerinnungsfähigkeit des Blutes beeinflusst. „Durch den bösartigen Tumor ändert sich die Zusammensetzung des Blutes. Die Gerinnungsfähigkeit erhöht sich. Dadurch verklumpt es schneller, Thrombosen oder Lungenembolien entstehen“, erklärte Dr. Jutta Schimmelpfennig von der Deutschen Gesellschaft für Phlebologie.

Das Problem: Tumorpatienten haben oft eine Thrombose ohne Symptome. Deshalb wird die Diagnose meistens spät gestellt. Prof. Riess: „Häufig entdecken die behandelnden Ärzte zufällig die Thrombose, zum Beispiel wenn sie im Rahmen der Tumorerkrankung ein MRT oder CT anfertigen lassen.“

Nach der Krebsdiagnose sofort an die Thrombose denken

Liegt eine Tumorerkrankung vor, sollte sofort nach der Diagnose auch auf das Risiko einer Thrombose hingewiesen werden, empfiehlt Prof Riess: „Besonders am Anfang ist das Risiko sehr hoch.“ Die schwierige Frage für den behandelnden Arzt ist nun, wie er mit dieser Thrombosegefahr medizinisch umgeht. Aktuelle Studien geben hier nur zum Teil Klarheit: Beim Pankreaskarzinom sollte sofort mit einer Thromboseprophylaxe begonnen werden. Prof. Riess: „Es empfiehlt sich, Patienten mit einem Pankreaskarzinom gleich nach der Diagnose auch niedermolekulares Heparin zu geben.“ Grundsätzlich gilt es für alle anderen Tumorpatienten eine individuelle Risikoevaluation durchzuführen.
 Patienten mit Venöser Thromboembolie erhalten mindestens so lange eine Thrombosetherapie wie der Tumor aktiv ist, gegebenenfalls auch darüber hinaus. Bewährt hat sich bisher, den Tumorpatienten drei bis sechs Monate Heparinspritzen zu verabreichen, weil diese wirksamer sind als Marcumar oder Falithrom. Anschließend kann - je nach Risiko - auf Tabletten umgestellt werden, weil dies für die Patienten in der Regel angenehmer ist.

DOAKs mit Vorsicht bei gastrointestinalen und urogenitalen Tumoren einsetzen

Neue Studien zeigen, dass auch zwei neue direkte orale Antikoagulanzien (DOAKs) bei Tumorpatienten wirksam sind und eine gute Alternative zu Heparin sein können. „In der Hokusai-VTE Cancer Studie und der Select-D Studie wurden DOAKS (Endoxaban und Rivaroxaban) gegen Dalteparin getestet mit dem Ergebnis, dass unter den DOAKS eher weniger Rezidivthrombosen auftraten“, sagt Prof. Bauersachs. Allerdings traten unter den DOAKS  mehr schwere Blutungen auf. Prof. Bauersachs: „Wir empfehlen daher die neuen Medikamente allenfalls mit Vorsicht bei gastrointestinalen und urogenitalen Tumoren einzusetzen. Für die anderen, insbesondere die stabilen Tumorpatienten sind die DOAKS, wie die neuen Studien zeigen, gut geeignet.“
DOAKS können jedoch mit einigen Chemotherapeutika Wechselwirkungen aufweisen. Der behandelnde Arzt sollte daher individuell entscheiden, welches Mittel für den jeweiligen Tumorpatienten am besten geeignet ist. „Die aktuell zu wählende Therapie hängt ab von der Tumordiagnose, der Lokalisation und Ausdehnung der Thrombose, dem Tumorstadium, dem Allgemeinzustand des Patienten und dem potentiellen Blutungsrisiko des Patienten wie auch der Begleitmedikation. Alles in allem eine sehr individualisierte Therapie“, sagt Prof Bauersachs.
Thrombose ist oft ein Vorbote für eine Krebserkrankung

Entsteht eine Thrombose scheinbar aus „heiterem Himmel“ sollte der Arzt hellhörig werden. „Die Thrombose ist oft das erste Tumor-Zeichen“, sagt Prof. Bauersachs. „Bei Thrombosen ohne Auslöser sollte immer an eine zu Grunde liegende, noch nicht diagnostizierte Tumorerkrankung gedacht werden.“ Dies gelte besonders für Menschen mittleren Alters: Personen über 50 Jahren, die ein thromboembolisches Ereignis ohne Auslöser erleiden, bedürfen einer intensiveren Anamnese. Der Arzt sollte unter anderem auch Risikofaktoren abfragen, zum Beispiel ob in der Familie eine Tumorerkrankung vorliegt. Das Blut muss ebenfalls genauer untersucht werden. Ferner sind entsprechende Krebsvorsorgeuntersuchungen empfehlenswert, vor allem für die häufigsten Tumorerkrankungen wie Brustkrebs und Prostatakrebs sollten diese durchgeführt werden.
Besonders ansprechen möchte das Aktionsbündnis Thrombose die Hausärzte, Angiologen, Phlebologen und Onkologen, also diejenigen, die in der Regel als Erste die Patienten zu Gesicht bekommen. Generell macht sich das Aktionsbündnis Thrombose stark für ein einheitliches und interdisziplinäres Therapieschema für Krebspatienten, die an Thrombose oder Lungenembolie leiden. Prof. Bauersachs: „In den Kliniken sollten die einzelnen Abteilungen im Interesse des Patienten optimal zusammenarbeiten. Oft gibt es noch kein einheitliches Therapiekonzept für die betroffenen Tumorpatienten.“

Preisverleihung

Zum Abschluss der Veranstaltung verlieh das Aktionsbündnis Thrombose den Virchow-Preis an Prof. Dr. med. Axel Matzdorff, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin II, Gastroenterologie, Nephrologie, Hämatologie und Onkologie am Asklepios Klinikum Uckermark. Das Thema: „Tägliche Praxis der Prophylaxe und Behandlung venöser Thromboembolien bei Krebspatienten in Deutschland“. Seine Umfrage, so Prof. Matzdorff, unterstreiche die Notwendigkeit, das Wissen über die Richtlinien zur Behandlung von krebsassoziierten Thrombosen unter allen Ärzten, die an der Betreuung von Krebspatienten teilnehmen, zu verbreiten und deren Einhaltung zu verbessern. Der Virchow-Preis ist mit 5.000 Euro dotiert und wird an herausragende Veröffentlichungen, Versorgungsstudien und weitere Projekte vergeben, die geeignet sind, die Ziele des Aktionsbündnisses zu unterstützen.

 

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Berlin, 12. Oktober 2018

Thrombose kann auf Tumorerkrankung hinweisen

Das Aktionsbündnis Thrombose informiert zum Welt-Thrombose-Tag

 

Die Beziehung von Tumorerkrankungen und Thrombosen ist wechselseitig: 20 % der Tumorpatienten erleiden eine Thrombose, bei 20 % aller Thrombosefälle wird hierüber eine Tumorerkrankung entdeckt. Die aus einer Thrombose resultierende Lungenembolie ist eine der führenden Todesursachen bei Krebspatienten. Das Aktionsbündnis Thrombose fordert daher eine besondere Sensibilität bei diesen Patienten.

Berlin, 12.10.2018. Die Diagnose Krebs ist für alle Betroffenen ein Schicksalsschlag, die Therapie aufwendig. 20 % der Krebspatienten entwickeln im Laufe ihrer Erkrankung zusätzlich eine Thrombose. „Deren Folgeerkrankung, die Lungenembolie ist eine der häufigsten Todesursachen bei Krebspatienten“, so Prof. Hanno Riess, Onkologe und Hämatologe aus der Berliner Charité. Da häufig mehrere starke Risikofaktoren wie Operation, Bettlägerigkeit, Chemotherapie, Bestrahlung oder Infektionen vorliegen, ist die Thromboseprophylaxe weniger effektiv.

Zusammenhang zwischen Tumor und Thrombose

Ein Tumorleiden steigert die Gerinnungsfähigkeit des Blutes. Das heißt, das Blut gerinnt schneller. Je aggressiver das Tumorwachstum, desto höher das Thromboserisiko. Aus diesem Grund gelten die tiefe Beinvenenthrombose und die oberflächliche Venenthrombose oft auch als erster Hinweis auf einen Tumor. Hinter rund 20 % aller Thrombosefälle verbirgt sich eine Tumorerkrankung. Prof. Rupert Bauersachs, Angiologe und Leiter des Aktionsbündnisses Thrombose, appelliert daher: „Personen über 50 Jahren, die ein thromboembolisches Ereignis ohne Auslöser erleiden, bedürfen einer intensiveren Anamnese und sollten unbedingt entsprechende Vorsorgeuntersuchungen durchführen zu lassen. Hier sind besonders die Hausärzte, Angiologen und Phlebologen gefragt, also diejenigen, die in der Regel als Erste die Patienten zu Gesicht bekommen.“

Behandlung muss sich an den Leitlinien orientieren

„Die Thrombosetherapie eines onkologischen Patienten ist eine individuelle Entscheidung des behandelnden Arztes nach Rücksprache mit dem Patienten. Eine gewichtige Rolle spielen dabei die Art des Tumors sowie der Behandlung, das Blutungsrisiko und die Unterscheidung zwischen stabilem und instabilem Zustand“, so Prof. Rupert Bauersachs weiter.

Das Aktionsbündnis Thrombose macht sich stark für ein einheitliches und interdisziplinäres Therapieschema für Krebspatienten, die an Thrombose oder Lungenembolie leiden. Dass es in den meisten Kliniken kein einheitliches Therapieregime gibt, schlägt sich in den Unterschieden in den Entlassbriefen nieder. Die Folgen unzureichenden Prophylaxe oder Therapie können verheerend sein.

Virchow-Preis 2018 geht in die Uckermark

Studien zur Versorgung von Thrombose- und Lungenembolie-Patienten unter den Krebspatienten gibt es kaum. Eine von Ihnen wird vom Aktionsbündnis Thrombose am 12. Oktober in Berlin mit dem Virchow-Preis ausgezeichnet: „Tägliche Praxis der Prophylaxe und Behandlung venöser Thromboembolien bei Krebspatienten in Deutschland“ von Prof. Axel Matzdorff et. al. vom Asklepios Klinikum Uckermark. Die Studie zeigt, dass die Prophylaxe und Erstbehandlung einer Thrombose bei Krebspatienten den Richtlinienempfehlungen folgt, während die Sekundärprophylaxe und Langzeittherapie stark variieren. Wirtschaftliche und praktische Faktoren können eine wichtige Rolle bei der Behandlungsentscheidung spielen. Patienten mit krebsassoziierten Thrombosen werden nicht nur von ihrem Hämatologen und Onkologen, sondern auch von Hausärzten und anderen Spezialisten betreut. „Unsere Umfrage unterstreicht die Notwendigkeit, das Wissen über die Richtlinien zur Behandlung von krebsassoziierten Thrombosen unter allen Ärzten, die an der Betreuung von Krebspatienten teilnehmen, zu verbreiten und deren Einhaltung zu verbessern“, so Prof. Axel Matzdorff.

Gesundheitsminister Jens Spahn unterstützt Welt-Thrombose-Tag

Ausgerufen von der Internationalen Gesellschaft für Thrombose- und Hämostaseforschung (ISTH) geht es an diesem Tag darum, weltweit auf die Thrombose und Lungenembolie aufmerksam zu machen. Das Aktionsbündnis Thrombose ist der offizielle Partner der ISTH in Deutschland. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn unterstützt die Aktivitäten des Aktionsbündnis Thrombose ebenfalls: „Viele Menschen unterschätzen das Risiko einer Thrombose. Deshalb ist mehr Aufklärung über Entstehung und Möglichkeiten der Vorbeugung und Therapie sehr wichtig. Das „Aktionsbündnis Thrombose“ trägt mit vielfältigen Aktivitäten dazu bei, die Menschen auf die Gefahren einer Thrombose aufmerksam zu machen. Ich freue mich, dass ich durch die Übernahme der Schirmherrschaft für den Welt-Thrombose-Tag 2018 dieses Anliegen unterstützen kann.“

Fakten zur Thrombose und Lungenembolie

Über 40.000 Menschen sterben in Deutschland an den Folgen einer Lungenembolie, das sind mehr Tote als durch Verkehrsunfälle, Brust- und Prostatakrebs und HIV zusammen. Häufigste Ursache dafür ist eine Thrombose. Diese kann Menschen jeden Alters treffen. Jährlich werden knapp über 370.000 Neuerkrankungen an Thrombose, Phlebitis und Thrombophlebitis registriert. Rund 50.000 Menschen erkranken pro Jahr an einer Lungenembolie.

 

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Berlin, 13. Oktober 2017

PRESSEEINLADUNG: Welt-Thrombose-Tag 2018
Tumor und Thrombose – Optimierung der Patientenversorgung

  • Welche Relevanz hat der Zusammenhang zwischen Thrombose und Krebserkrankung?
  • Wie sieht die optimale Thrombosetherapie bei Tumorpatienten aus?

 

Berlin, 24.09.2018. Die Beziehung von Tumorerkrankungen und Thrombosen ist wechselseitig. 20 Prozent der Tumorpatienten erleiden eine Thrombose, bei 20 Prozent aller Thrombosefälle ist eine Tumorerkrankung der Auslöser. Doch wie schlägt sich dieser Zusammenhang in der Praxis nieder? Und wie steht es um neue Ansätze in der Thrombosetherapie bei Tumorpatienten? Unter der Schirmherrschaft von Bundesgesundheitsmister Jens Spahn diskutieren führende Experten aus dem Aktionsbündnis Thrombose und der Onkologie mit Vertretern des Gesundheitswesens über die Frage, ob dieser speziellen Wechselbeziehung im medizinischen Alltag und in der Versorgungsforschung zu genüge Rechnung getragen wird und wie die optimale Versorgung von Tumorpatienten aussehen sollte.

Zeit: Freitag, 12. Oktober 2018, 15:30 Uhr (Einlass 15:00 Uhr)
Individuelle Gespräche können gerne im Vorfeld vereinbart werden)
Ort: Allianz Forum - Pariser Platz 6 - 10117 Berlin

Teilnehmer:

  • ƒƒDr. Dominik Graf von Stillfried · Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung in Deutschland
  • ƒƒDr. med. Omar Abou Deif · Hamburgisches Krebsregister
  • ƒƒProf. Dr. Hanno Riess · Klinik mit Schwerpunkt Onkologie und Hämatologie, Charité Berlin
  • ƒƒProf. Dr. Christoph Bode · Klinik für Kardiologie und Angiologie, Universitäts-Herzzentrum Freiburg
  • ƒƒProf. Dr. Rupert Bauersachs · Wissenschaftlicher Leiter Aktionsbündnis Thrombose, Deutsche Gesellschaft für Angiologie
  • ƒƒDr. Jutta Schimmelpfennig · Deutsche Gesellschaft für Phlebologie
  • ƒƒPD Dr. Christoph Kalka · Deutsche Gefäßliga
  • ƒƒModeration: Lisa Braun · Presseagentur Gesundheit

Im Anschluss verleiht das Aktionsbündnis den diesjährigen Virchow-Preis an Prof. Dr. Axel Matzdorff.

Über 40.000 Menschen sterben in Deutschland an den Folgen einer Lungenembolie, das sind mehr Tote als durch Verkehrsunfälle, Brust- und Prostatakrebs und HIV zusammen. Häufigste Ursache dafür ist eine Thrombose. Diese kann Menschen jeden Alters treffen. Jährlich werden knapp über 370.000 Neuerkrankungen an Thrombose, Phlebitis und Thrombophlebitis registriert. Rund 50.000 Menschen erkranken pro Jahr an einer Lungenembolie. Aufgrund der demografischen Entwicklung und der verbesserten Diagnostik ist von einer weiteren Steigerung der Patientenzahlen auszugehen.

 

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Berlin, 12. Juni 2018

Bundesweiter Aktionstag Gefäßgesundheit am 16. Juni
Expertenbündnis warnt vor tödlicher Volkskrankheit

Berlin, 12. Juni 2018 Nicht nur Reisende auf Langstreckenflügen werden über kurz oder lang einmal mit den Themen Thrombose und Thromboseprophylaxe konfrontiert. Auch Patienten, die etwa nach einer Operation weiter stationär behandelt werden, sind angehalten, sich mit der Thematik zu befassen. Und dies sind nur zwei Beispiele – eine Thrombose ist aber weder eine Frage des Alters, noch der körperlichen Verfassung.

Eine Thrombose kann jeden treffen!

Die Zahlen sind erschreckend: Jedes Jahr sterben in Deutschland mehr als 40.000 Menschen an einer Lungenembolie, der häufigsten Folgeerkrankung einer Thrombose. Das sind mehr Tote als durch Verkehrsunfälle, Brust- und Prostatakrebs und HIV zusammen. Ein Großteil dieser Todesfälle hätte mit der richtigen Diagnose und Behandlung verhindert werden können. Oft werden jedoch erste Anzeichen einer Thrombose nicht richtig gedeutet. So können Schmerzen in der Wade, die sich wie ein „Muskelkater“ anfühlen, eine Überwärmung und Verfärbung des Beins auf eine Thrombose hindeuten. Bei zusätzlicher Luftnot und Schwindel besteht die Gefahr einer Lungenembolie. Und jede zehnte Lungenembolie verläuft tödlich.

„Am Aktionstag Gefäßgesundheit möchten wir verstärkt die Öffentlichkeit auf die Symptome und Gefahren dieser folgenschweren Erkrankung hinweisen. Denn die Thrombose kennt kein Alter und kann auch bei jüngeren und sportlich aktiven Menschen auftreten. Achten Sie auf die Warnsignale Ihres Körpers und konsultieren im Zweifelsfall Ihren Arzt“ appelliert Prof. Dr. Rupert Bauersachs an die Bevölkerung.

Aktionstag Gefäßgesundheit am 16. Juni

Über Risiken und Behandlungsmöglichkeiten von Thrombosen und Lungenembolien sowie mögliche Maßnahmen zur Vorbeugung können sich Patienten und Interessierte beim achten bundesweiten Aktionstag Gefäßgesundheit am 16. Juni informieren. Veranstaltet wird der Tag von der Deutschen Gesellschaft für Angiologie – Gesellschaft für Gefäßmedizin (DGA) sowie der Deutschen Gefäßliga, die auch Bündnispartner des „Aktionsbündnis Thrombose“ sind.

Eine Übersicht der Veranstaltungen zum Aktionstag Gefäßgesundheit finden Sie unter https://www.risiko-thrombose.de/terminuebersicht.html. Auf der Webseite des „Aktionsbündnis Thrombose“ finden Sie zudem weitere Informationsmaterialien zum Thema Thrombose und Lungenembolie.

Prophylaxe ist nicht kompliziert

Am besten lässt sich einer Thrombose durch einen gesunden Lebensstil vorbeugen, mit einer ausgewogenen Ernährung, viel Bewegung und einer ausreichenden Flüssigkeitszufuhr.

Im Büro oder auf langen Reisen halten kleine Übungen die Gefäße fit – sie stärken die Muskelpumpe und regen so den Blutfluss in den Beinen an. Eine Übersicht finden Sie auf der Website des Aktionsbündnisses.

Thrombose – Verschluss mit Lebensgefahr
Von einer Thrombose sprechen die Ärzte, wenn ein Blutgerinnsel ein Gefäß, beispielsweise eine Vene, verstopft. Solche Gefäßverschlüsse sind vor allem in den tiefen Bein- und Beckenvenen sehr gefährlich. Löst sich dort ein Teil des Gerinnsels ab, wird es mit dem Blutstrom über das Herz in die Lunge verschleppt. Dort verschließt es die für die Atmung lebenswichtigen Adern und es kommt zur lebensbedrohlichen Lungenembolie. Je größer das verschleppte Gerinnsel ist, desto gefährlicher wird die Situation.

Aktionsbündnis Thrombose
Die Deutsche Gesellschaft für Angiologie hat das Aktionsbündnis Thrombose ins Leben gerufen. Bündnispartner sind die Deutsche Gefäßliga e.V. und die Deutsche Gesellschaft für Phlebologie e.V.

Das Bündnis initiiert eine Aufklärungskampagne, um auf die Risiken von Venenthrombose und Lungenembolie hinzuweisen. Sie soll das öffentliche Bewusstsein für Prävention, Diagnose und Therapie schärfen. Damit weniger Menschen durch die Folgen einer Thrombose sterben.

 

Pressekontakt Aktionsbündnis Thrombose
c/o Deutsche Gesellschaft für Angiologie – Gesellschaft für Gefäßmedizin e. V.
Julia Hofmann · Schiffbauerdamm 40 · 10117 Berlin · T: 030 / 208 888-31· F: 030 / 208 888-33

 

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Berlin, 13. Oktober 2017

WELT-THROMBOSE-TAG am 13. Oktober: Lücken in der Versorgung müssen geschlossen werden!

  • Thrombose kann schmerzfrei diagnostiziert und einfach behandelt werden.
  • Experten sprechen von einer Unter- und Überversorgung in Deutschland und fordern eine flächendeckende Versorgungsforschung.
  • Ab sofort steht behandelnden Ärzten die „Antikoagulations-Ampel“ als Orientierungshilfe bei der Therapie zur Verfügung.

 

Berlin, 13.10.2017. Dank der Fortschritte in der medizinischen Forschung ist die Therapie von Thrombose durch den Einsatz direkter oraler Antikoagulanzien gepaart mit einer modernen symptomorientierten Kompressionstherapie so einfach und risikoarm wie noch nie. Die aktuellen Leitlinien schreiben auch eine schmerzfreie und den Patienten nicht belastende Diagnose vor. „Beim Erkennen und Ernstnehmen der Erkrankung zeigen sich jedoch Defizite. So kann es manchmal zu einer gefährlichen Verzögerung der Diagnostik beim Spezialisten kommen – andererseits kann oft auch ohne Überweisung zum Spezialisten eine Thrombose ausgeschlossen und so eine Überdiagnostik vermieden werden“, so Prof. Rupert Bauersachs, Leiter des Aktionsbündnisses Thrombose.

Im Fall einer akuten Tiefen Venenthrombose oder ihrer möglichen Komplikation, der Lungenembolie, ist die Antikoagulation die wichtigste Therapiemaßnahme. Sie hat zum Ziel, die Akutmortalität und -morbidität zu reduzieren, längerfristig Rezidive und Langzeitkomplikationen zu verhindern und die Beschwerden zu lindern. Die aktuellen interdisziplinären Leitlinien empfehlen eine individuell angepasste Entscheidung über die Dauer der Antikoagulation unter Berücksichtigung der Patientenpräferenzen und der klinisch bedeutsamen Faktoren. Diese bewusst vorgesehene Flexibilität und Individualisierung bringen allerdings für Ärzte und Patienten eine gewisse Verunsicherung mit sich. „Häufig werden Patienten wegen Unsicherheit zu lange mit Antikoagulanzien behandelt. Andererseits wird bei Risikopatienten die Therapie zu früh beendet und es kommt zu Rezidiven, sodass wir auf der einen Seite eine Über- und auf der anderen eine Unterversorgung feststellen“, erklärt Prof. Bettina Kemkes-Matthes vom Aktionsbündnis. Gesicherte objektive Daten liegen allerdings nicht vor. Daher fordert das Aktionsbündnis Thrombose vom Gemeinsamen Bundesausschuss eine industrieunabhängige und flächendeckende Versorgungsforschung, um Lücken in der Versorgung gezielt adressieren zu können.

Um behandelnde Ärzte jetzt schon bei der Therapie zu unterstützen, hat das Aktionsbündnis Thrombose die Antikoagulations-Ampel entwickelt. Dr. Jutta Schimmelpfennig vom Aktionsbündnis Thrombose erklärt: „Bei einem großen Teil der Patienten kann mit Hilfe dieses einfachen Ampelsystems rasch und einfach die richtige Antikoagulationsdauer festgelegt werden und nur noch ein kleinerer Teil der Patienten braucht die Überprüfung beim Spezialisten, was lange Wartezeiten verkürzt“. Mit der Ampel wird die Klassifizierung der Patienten in solche mit einem sehr hohen Rezidivrisiko (rot) und solche, bei denen das Rezidivrisiko als niedrig (grün) einzuschätzen ist, vorgenommen. Davon abhängig ist die Dauer der Antikoagulation. Diese beiden Gruppen decken etwa 75 bis 80 Prozent der Thrombosepatienten ab. Bei etwa jedem fünften Patienten ist die Entscheidung zur weiteren Antikoagulation von zusätzlichen individuellen Faktoren und Befunden zu treffen. Oft ist es sinnvoll, diese Patientengruppe einem Spezialisten vorzustellen.

Experten warnen vor einer Verharmlosung

In Europa und den USA sterben mehr Menschen an den Folgen einer Lungenembolie als durch Verkehrsunfälle, Brust- und Prostatakrebs und HIV zusammen – allein in Deutschland sind es über 40.000 Todesfälle im Jahr. Häufigste Ursache dafür ist eine Thrombose. Diese kann Menschen jeden Alters treffen. Jährlich werden knapp über 370.000 Neuerkrankungen an Thrombose, Phlebitis und Thrombophlebitis registriert. Rund 50.000 Menschen erkranken pro Jahr an einer Lungenembolie. Aufgrund der demografischen Entwicklung und der verbesserten Diagnostik ist von einem weiteren Anstieg der Patientenzahlen auszugehen.

Am 13. Oktober ist Welt-Thrombose-Tag: Veranstaltung in Berlin

Ausgerufen von der Internationalen Gesellschaft für Thrombose- und Hämostaseforschung (ISTH) geht es an diesem Tag darum, auf die Thrombose und Lungenembolie aufmerksam zu machen. Das Aktionsbündnis Thrombose als Partnerorganisation der ISTH veranstaltet dazu ein Diskussionsforum mit Experten aus Gesundheit, Politik und Presse. Das diesjährige Thema ist die Optimierung der intersektoralen Versorgung von Thrombosepatienten. Teilnehmer der Veranstaltung sind unter anderem Dr. Regina Klakow-Franck, Mitglied des G-BA, und Prof. Stefan G. Spitzer, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Integrierte Versorgung. Die Veranstaltung wird teilweise live über den Facebook-Kanal der ISTH übertragen.

Ort: Allianz-Forum, Pariser Platz 6, 10117 Berlin
Zeit: 15:30 Uhr, Einlass 15:00 Uhr

Im Anschluss an die Veranstaltung erhält PD Dr. med Jan Beyer-Westendorf den diesjährigen Virchow-Preis. Das Aktionsbündnis Thrombose würdigt mit diesem Preis seine wissenschaftlichen Arbeiten zur Versorgungssituation der venösen Thromboembolie im Rahmen des Dresdener NOAK-Registers.

 

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Berlin, 13. Oktober 2017

Gefährlicher Klumpen im Blut – Thrombose kann jeden treffen!

  • Am 13. Oktober ist WELT_THROMBOSE-TAG
  • Zahl der Thrombosen wird künftig weiter steigen
  • Selbst Sportler und Menschen mit langen Beinen sind gefährdet

Berlin, 05. Oktober 2017. Wer häufig mit dem Flugzeug verreist oder schon einmal nach einer Operation ein paar Nächte im Krankenhaus bleiben musste, hat sich sicherlich bereits mit dem Thema Thrombose beschäftigt. Beide Situationen erhöhen das Risiko einer Thrombose merklich, sind jedoch längst nicht die einzigen möglichen Ursachen. Tatsache ist: Eine Thrombose kann jeden treffen – und führt im schlimmsten Fall zu einer lebensbedrohlichen Lungenembolie. Jedes Jahr sterben in Deutschland mehr als 40.000 Menschen an einer Lungenembolie. Das sind mehr Tote als durch Verkehrsunfälle, Brust- und Prostatakrebs und HIV zusammen. Ein Großteil dieser Todesfälle hätte mit der richtigen Diagnose und Behandlung verhindert werden können.

Auch Sportler sind gefährdet – die unbekannten Risiken

Die Wahrscheinlichkeit, an einer Thrombose zu erkranken, steigt mit dem Alter erheblich. Allerdings können bereits Jugendliche und kleine Kinder Thrombosen erleiden. Viele der Risikofaktoren begleiten den Menschen ein Leben lang. So sind es gerade bei jungen Menschen häufig vererbte Blutgerinnungsstörungen oder Sportverletzungen. Bei einer Verletzung am Bein kann es durch den Heilungsprozess zu einer Entzündung kommen, die eine Thrombose befördert.

Ein weiterer Risikofaktor ist die Veränderung des Hormonhaushaltes im Blut. Hormonelle Verhütung, etwa mit der Anti-Baby-Pille, steigert das Thromboserisiko deutlich. Einen ähnlichen Effekt hat eine Schwangerschaft. Die Thromboembolie ist heute die führende Todesursache während der Schwangerschaft.

Prominente Fälle wie die Profi-Tennisspielerin Serena Williams, die mit 29 Jahren an einer Lungenembolie erkrankte und nur durch eine Not-Operation gerettet werden konnte, zeigen, dass die Krankheit keine Frage des Alters ist. So starb auch der CDU-Bundestagsabgeordnete Philipp Mißfelder im Alter von 35 Jahren an einer Lungenembolie.

Gefährlich wird es auch, wenn sich der Blutfluss verlangsamt. Eine plötzliche Immobilität, etwa nach einer Verletzung oder einer Operation, mindert die Leistung der Muskelpumpe, die das Blut durch die Venen pumpt. Das Blut versackt und eine Thrombose entsteht. Besonders beansprucht wird die Muskelpumpe auch bei relativ langen Beinen – eine Risikogruppe, die kürzlich im Rahmen einer schwedischen Studie näher untersucht wurde.

Warum fordert die Krankheit so viele Opfer?

Ärzte sprechen bei der Thrombose von einer „lautlosen Gefahr“, denn obwohl die Diagnostik sehr einfach und für den Patienten schmerzlos ist, fällt der Verdacht aufgrund der unspezifischen oder teilweise fehlenden Symptome oft erst spät auf eine Thrombose. Hinzu kommt, dass die Symptome einer Thrombose in der Bevölkerung leider weitestgehend unbekannt sind. Schmerzen in der Wade, die leicht als Muskelkater fehlgedeutet werden können, eine Schwellung, Überwärmung und Verfärbung des Beines können Anzeichen sein. Zusätzliche Luftnot und Schwindel deuten auf eine mögliche Lungenembolie hin. Und jede zehnte Lungenembolie endet tödlich!

Wie kann man sich schützen?

Wie so oft ist ein gesunder Lebensstil die beste Vorsorge: Eine ausgewogene Ernährung und ein ausreichender Flüssigkeitskonsum stärken den Körper und die Blutgefäße. Übergewicht und Tabakkonsum befördern im Gegensatz dazu eher eine Thrombose.

Um die Muskelpumpe im Berufsalltag fit zu halten, gibt es leichte Übungen, die den Blutfluss in den Beinen anregen. Diese sollte man auch während Bus- oder Flugreisen, die länger als vier Stunden dauern, durchführen.

Am 13. Oktober ist Welt-Thrombose-Tag: Veranstaltung in Berlin

Ausgerufen von der Internationalen Gesellschaft für Thrombose- und Hämostaseforschung (ISTH) geht es an diesem Tag darum, auf die Thrombose und Lungenembolie aufmerksam zu machen. Das Aktionsbündnis Thrombose als Partnerorganisation der ISTH veranstaltet dazu ein Diskussionsforum mit Experten aus Gesundheit, Politik und Presse. Das diesjährige Thema ist die Optimierung der intersektoralen Versorgung von Thrombosepatienten. Die Veranstaltung wird teilweise live über den Facebook-Kanal der ISTH übertragen.

Ort: Allianz-Forum, Pariser Platz 6, 10117 Berlin
Zeit: 15:30 Uhr, Einlass 15:00 Uhr

 

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Berlin, 21. September 2017

PRESSEEINLADUNG

WELT-THROMBOSE-TAG 2017
Schirmherrschaft: Bundesminister Hermann Gröhe

Nach den erfolgreichen Veranstaltungen der vergangenen Jahre wird das Aktionsbündnis Thrombose in 2017 den Welt-Thrombose-Tag am 13. Oktober zum Anlass nehmen, um aktuelle Trends in der Diagnostik und Therapie von Thrombose in Deutschland vorzustellen.

Berlin, 21. September 2017. Nach den erfolgreichen Veranstaltungen der vergangenen Jahre wird das Aktionsbündnis Thrombose in 2017 erneut den Welt-Thrombose-Tag am 13. Oktober zum Anlass nehmen, um Akteure aus dem Gesundheitswesen und die Öffentlichkeit für Thrombose und Lungenembolie zu sensibilisieren. Der Welt-Thrombose-Tag wurde 2014 von der Internationalen Gesellschaft für Thrombose und Hämostase (ISTH) initiiert. Das Aktionsbündnis Thrombose ist der offizielle Partner des ISTH in Deutschland. Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe übernimmt die Schirmherrschaft über die Veranstaltung.

Im Herzen Berlins diskutieren Gefäßexperten, Hausärzte sowie weitere Vertreter aus dem Gesundheitswesen, wie die intersektorale Versorgung bei einer venösen Thromboembolie weiter verbessert werden kann. Hierzu wird unter anderem eine neue, strukturierte Entscheidungshilfe für behandelnde Ärzte vorgestellt und diskutiert.

Thema: Knoten lösen, Leben retten – Intersektorale Versorgung der Thrombose und Lungenembolie

Datum: Freitag, 13. Oktober 2017
Uhrzeit: 15:30 – 17:00 Uhr · Einlass: 15 Uhr, im Anschluss: Gespräche und Imbiss
Ort: Allianz Forum · Pariser Platz 6 · 10719 Berlin

Die Diskussionsteilnehmer sind:

  • Dr. Regina Klakow-Franck · Mitglied des G-BA
  • Prof. Dr. med. Stefan G. Spitzer · Vorstandsvorsitzender der DGIV
  • Susanne Fass · Redakteurin rbb Praxis, Fachärztin für Innere Medizin
  • Wolfgang Meunier · Deutscher Hausärzteverband
  • Prof. Dr. Rupert Bauersachs · Wissenschaftlicher Leiter Aktionsbündnis Thrombose
  • Prof. Dr. Stavros Konstantinides · Deutsche Gesellschaft für Kardiologie
  • Dr. med. Robert Klamroth · Deutsche Gesellschaft für Angiologie
  • Dr. Jutta Schimmelpfennig · Deutsche Gesellschaft für Phlebologie
  • Prof. Dr. med. Bettina Kemkes-Matthes · Gesellschaft für Thrombose- und Hämostaseforschung

Moderation:

  • Lisa Braun · Presseagentur Gesundheit
  • PD Dr. Christoph Kalka · Deutsche Gefäßliga

Im Anschluss gibt es vor Ort die Möglichkeit für Interviews mit den Experten. Wir bitten um eine kurze Anmeldung per E-Mail an info@risiko-thrombose.de.

 

Berlin, 23. Mai 2017

SAVE THE DATE

ISTH 2017 Congress | Transcending Scientific Boundaries

July 8–13, 2017

CityCube Berlin/Messe Berlin

Messedamm 22-26, 14055 Berlin, Germany

 

Berlin, 23. Mai 2017. Berlin is always worth a trip, and there’s no better time than this July. For one action-packed week, the German capital will host this year’s International Society on Thrombosis and Hemostasis (ISTH) medical congress, the world’s largest gathering of experts in thrombosis, hemostasis and vascular biology. With higher attendance expected than ever before – 13,000 expected – and a boost in scientific submissions, the ISTH 2017 Congress will cover the fields’ most talked about topics, including atherothrombosis and stroke, coagulant and anticoagulant mechanisms, management of thromboembolisms and other areas of expertise.

Aimed at deepening understanding of bleeding and clotting disorders and ultimately improving patient care, the ISTH congress will offer valuable insights and stories for your readers by showcasing new clinical findings, diagnostic and therapeutic approaches and scientific studies and advancements through an extensive line up of educational and sponsored sessions and activities. To see this year’s program or to discover more about the ISTH’s commitment to science and research or the congress itself, the ISTH press team is happy to assist you with any enquiries, as well as arranging an individual interview with a member of ISTH leadership. In case you have already marked the dates in your calendar and plan to attend, you will be pleased to know that congress registration is already open and free of charge for members of the press.

Our top priority is enabling you to get the most out of this year’s congress and facilitate your reporting on the latest research and discussions it opens up among the medical community. In order to address and meet your particular interests and needs, we have created a short online survey that will allow us to provide you with a tailored congress itinerary of key sessions and onsite activities. Your feedback is much appreciated and will only take five minutes or less. You can find the link here.

As the congress comes closer, we will provide you with frequent updates. If you have any questions or comments in the meantime, please contact us directly. You can also find more information about the ISTH 2017 Congress in our latest press release or via the PDF attached.

 

 

Press contacts:

Felipe Caballero & Flavia Ancuta

The Weber Shandwick press team on behalf of ISTH

+49 30 20 35 1-268

isthpress@webershandwick.com

 

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Berlin, 13. Oktober 2016

Nie zu jung und nie zu alt – Thrombose kann jeden treffen!

Gesundheitsminister Gröhe würdigt das Engagement des Aktionsbündnisses Thrombose. +++ Expertenkonsens: Nur die konsequente Umsetzung der neuen Leitlinien und eine verstärkte intersektorale Zusammenarbeit können eine optimale Patientenversorgung gewährleisten. +++ Gemeinsame Erklärung des Aktionsbündnisses Thrombose und Vertreter des Aktionsbündnisses Patientensicherheit, des AWMF-Instituts für Medizinisches Wissensmanagement und der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie

Berlin, 13. Oktober 2016. Jedes Jahr sterben in Deutschland mehr Menschen an Venenthrombose und Lungenembolie als durch Verkehrsunfälle, AIDS, Prostata- und Brustkrebs zusammen. Aktuelle Schätzungen gehen von bis zu 100.000 Todesfällen aus. „Die venöse Thromboembolie (VTE) ist eine häufige Erkrankung mit schweren Neben- und Folgeerscheinungen. Mehr öffentliche Aufmerksamkeit und ein Problembewusstsein bei allen Ärzten sind notwendig, um die Patientenversorgung künftig effizienter zu gestalten“, so Prof. Dr. Rupert Bauersachs, Deutsche Gesellschaft für Angiologie und Leiter des Aktionsbündnisses Thrombose.

Thrombose und Lungenembolie sind keinesfalls Alterserkrankungen: junge Menschen und Sportler können genauso betroffen sein wie Senioren und Schwerstkranke. Je jünger und gesünder der Patient, desto häufiger werden thromboembolische Ereignisse fehldiagnostiziert – unter Umständen mit fatalen Folgen. Leitlinien geben klare Empfehlungen für eine wirksame Risikoeinschätzung, Vorbeugung, zeitnahe Diagnostik sowie zuverlässige und sichere Therapiemöglichkeiten. Die konsequente Implementierung der Leitlinien zu Prophylaxe, Diagnostik und Therapie der VTE und eine reibungslose Zusammenarbeit zwischen Hausärzten, Spezialisten und medizinischem Assistenzpersonal sind die Voraussetzungen für eine optimale Patientenversorgung. Nicht zu vergessen sind dabei die vertrauensvolle Kommunikation mit den Betroffenen und deren Mitspracherecht bei der Therapie. Die Patientenbeteiligung ist in den neuen Leitlinien nämlich vorgesehen: „Über die Dauer der Antikoagulation nach einer Thromboembolie soll nach den neuen Leitlinien erstmals der Patient mitbestimmen“, erklärt Prof. Dr. Kemkes- Matthes, Präsidentin der Gesellschaft für Thrombose- und Hämostaseforschung.

„Dieses Krankheitsbild mit Frühsymptomatik und Komplikationen ist in der Aus- und Weiterbildung von Hausärzten ausreichend zu berücksichtigen und in der Fortbildung entsprechend zu behandeln“ so Wolfgang Meunier vom Deutschen Hausärzteverband. Auch die medizinischen Fachangestellten müssten geschult werden, die frühen Symptome einer drohenden Thrombose zu erkennen, da sie häufig vor dem Arzt die Beschwerden der Patienten erfahren, fügt Hannelore Loskill stellvertretend für das Aktionsbündnis Patientensicherheit hinzu. „Bei der Information von Patienten ist besonders darauf zu achten, dass Ängste abgebaut werden“ ergänzt PD Dr. Christoph Kalka, Deutsche Gefäßliga.

Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe würdigt das Engagement der medizinischen Fachgesellschaften: „Der heutige Welt-Thrombose-Tag rückt die Vorbeugung, Erforschung und Behandlung von venösen Thrombosen in das öffentliche Bewusstsein. Es ist gut, dass sich die medizinischen Fachgesellschaften neben der Aufklärung für die Erforschung von Thrombosen und Lungenembolien einsetzen und mit ihren Leitlinien wertvolle Empfehlungen für Diagnostik und Therapie geben. Dadurch können die Haus- sowie Fachärzte die Versorgung der betroffenen Patientinnen und Patienten verbessern und so das Risiko einer venösen Thrombose und Lungenembolie vermindern. Gerne habe ich die Schirmherrschaft des Aktionsbündnisses Thrombose übernommen.“

Das Aktionsbündnis Thrombose und seine Partner planen gezielte Fortbildungen für Hausärzte und medizinisches Fachpersonal und bieten Informationsveranstaltungen sowie vielseitige Materialien für Ärzte und Patienten an. Lesen Sie hier die Gemeinsame Erklärung zum WELT-THROMBOSE-TAG am 13. Oktober 2016.

 

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Berlin, 13. Oktober 2016

GEMEINSAME ERKLÄRUNG

Ärzte fordern Versorgungssicherheit durch Implementierung der neuen Leitlinien zur Venenthrombose und Lungenembolie

Die venöse Thromboembolie ist eine häufige Erkrankung mit schweren Neben- und Folgeerscheinungen. Mehr öffentliche Aufmerksamkeit und ein Problembewusstsein bei allen Ärzten sind notwendig, um die Patientenversorgung künftig effizienter zu gestalten. Sowohl Ärzte als auch Patienten müssen besser über fundierte Maßnahmen zur Vorbeugung, Diagnostik und Therapie Venöser Thromboembolien informiert werden. Denn für Thrombose ist man nie zu jung und nie zu alt!

Trauma, Entzündung, Thrombose, Embolie – In diese Ereigniskette sind die Hausärzte häufig zu irgendeinem Zeitpunkt eingebunden. Da noch immer viele Patienten an den Folgen eines thromboembolischen Ereignisses sterben – aktuelle Schätzungen gehen von jährlich bis zu 100.000 Todesfällen in Deutschland aus – ist es immens wichtig, dass gerade die Hausarztpraxis rechtzeitig und adäquat reagiert. Dabei sollen die neuen 2015 publizierten Leitlinien helfen. Sie geben klare Empfehlungen für eine wirksame und sichere Risikoeinschätzung, Vorbeugung, zeitnahe Diagnostik sowie zuverlässige und sichere Therapiemöglichkeiten. Die Implementierung der S2k-Leitlinie „Diagnostik und Therapie der Venenthrombose und der Lungenembolie“ sowie der S3-Leitlinie „Prophylaxe der venösen Thromboembolie“ kann zu einer verbesserten Patientenversorgung im Praxis- und Klinikalltag beitragen. Wichtige Ziele sind, neben einer wirksamen Vorbeugung, die frühzeitige Diagnostik und Vermeidung schwerer akuter und chronischer Komplikationen durch eine effektive Therapie sowie die optimale Zusammenarbeit von Hausärzten und Spezialisten.

Die Unterzeichner weisen außerdem darauf hin, dass es sich bei der Thrombose keinesfalls nur um eine Alterserkrankung handele: junge Menschen und Sportler können genauso betroffen sein wie Senioren und Schwerstkranke. Je jünger und gesünder der Thrombose-Patient, desto häufiger werden thromboembolische Ereignisse fehldiagnostiziert – unter Umständen mit fatalen Folgen. Deshalb ist dieses Krankheitsbild mit Frühsymptomatik und Komplikationen in der Aus- und Weiterbildung von Ärzten aller Fachdisziplinen ausreichend zu berücksichtigen und in der Fortbildung entsprechend zu behandeln. Auch die medizinischen Fachangestellten sollten geschult werden, die frühen Symptome einer drohenden Thrombose zu kennen, da sie häufig vor dem Arzt die Beschwerden der Patienten erfahren, am Telefon, in der Anmeldung oder beim Hausbesuch. Bei der Information von Patienten ist besonders darauf zu achten, dass Ängste abgebaut und eine vertrauensvolle Beziehung zu den behandelnden Ärzten aufgebaut wird.

Verbesserungspotenzial sehen die Experten in der mangelnden Kommunikation zwischen den Beteiligten der Versorgung, der Information von Patienten über Risiken und Folgen sowie in der Implementierung von Basismaßnahmen zur Vorbeugung thromboembolischer Ereignisse. Gleichzeitig gilt es, überflüssige Maßnahmen zu vermeiden. Ärzte und Patienten müssen über fundierte Maßnahmen zur Vorbeugung, Diagnostik und Therapie venöser Thromboembolien (VTE) besser informiert und Barrieren gegen die Umsetzung dergestalt fundierter Empfehlungen bei Entscheidungsträgern / in der Öffentlichkeit adressiert werden.

Wie kann die Versorgungssicherheit verbessert werden?

Das Aktionsbündnis Thrombose plant gezielte Fortbildungen für Hausärzte und medizinisches Fachpersonal. Durch Informationsveranstaltungen, Patiententage und vielseitige Materialien für Ärzte und Patienten soll das Bewusstsein für die Volkskrankheit Thrombose gestärkt werden. Das Aktionsbündnis veröffentlicht außerdem regelmäßig Beiträge in Fachzeitschriften und Publikumsmedien zum Thema Thrombose und Lungenembolie. Darüber hinaus gilt es, unermüdlich mögliche Widerstände bei der Umsetzung der Leitlinien abzubauen.

Autorenschaft:

  • Prof. Dr. Rupert Bauersachs, Deutsche Gesellschaft für Angiologie e. V., Leiter Aktionsbündnis Thrombose
  • PD Dr. med. Christoph Kalka, Deutsche Gefäßliga e. V.
  • Dr. med. Robert Klamroth, Gesellschaft für Thrombose- und Hämostaseforschung e. V.
  • Prof. Dr. med. Bettina Kemkes-Matthes, Gesellschaft für Thromobose- und Hämostaseforschung e. V.
  • Prof. Dr. med. Stavros Konstantinides, Deutsche Gesellschaft für Kardiologie e. V.
  • Prof. Dr. med. Ina Kopp, AWMF-Institut für Medizinisches Wissensmanagement
  • Hannelore Loskill, Aktionsbündnis Patientensicherheit e. V.
  • Dr. med. Erika Mendoza, Deutsche Gesellschaft für Phlebologie e. V.
  • Dr. med. Jutta Schimmelpfennig, Deutsche Gesellschaft für Phlebologie e. V.

 

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Berlin, 10. Oktober 2016

PRESSEEINLADUNG

WELT-THROMBOSE-TAG 2016: Nie zu jung und nie zu alt – Thrombose kann jeden treffen!

Leitlinien unterstützen bestmögliche Behandlung: Gefäßspezialisten, der Deutsche Hausärzteverband, das Aktionsbündnis Patientensicherheit und das AWMF-IMWi diskutieren am Welt-Thrombose-Tag über die Herausforderungen bei der Umsetzung in Praxis- und Klinikalltag.

Berlin, 10. Oktober 2016. Am 13. Oktober ist Welt-Thrombose-Tag. Am Geburtstag Rudolf Virchows veranstaltet das Aktionsbündnis Thrombose ein Expertentreffen mit dem Ziel, die Zahl der vermeidbaren Todesfälle zu senken. Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe übernimmt die Schirmherrschaft über die Veranstaltung.

Jedes Jahr sterben in Deutschland mehr Menschen an Venenthrombose und Lungenembolie als durch Verkehrsunfälle, AIDS, Prostata- und Brustkrebs zusammen. Aktuelle Schätzungen gehen von bis zu 100.000 Todesfällen aus. Das Aktionsbündnis Thrombose sensibilisiert Ärzte und Bevölkerung für die tödliche Gefahr der Krankheit.

Leitlinien geben klare Empfehlungen für eine wirksame Risikoeinschätzung, Vorbeugung, zeitnahe Diagnostik sowie zuverlässige und sichere Therapiemöglichkeiten. Die konsequente Implementierung der Leitlinien zu Prophylaxe, Diagnostik und Therapie der Venösen Thromboembolie können zu einer verbesserten Patientenversorgung beitragen. Doch wie sieht es mit der Umsetzung im Klinik- und Praxisalltag aus? Die Zukunft der Patientenversorgung und die Herausforderungen in der intersektoralen Zusammenarbeit werden diskutiert. Zu diesem Termin möchten wir Sie herzlich einladen.

Datum: 13. Oktober 2016
Uhrzeit: 15:30 – 17:00 Uhr · Einlass: 15 Uhr, im Anschluss: Gespräche und Imbiss
Ort: Allianz Forum · Pariser Platz 6 · 10719 Berlin

Die Diskussionsteilnehmer sind:

  • Dr. Jutta Schimmelpfennig, Deutsche Gesellschaft für Phlebologie
  • ƒƒ Prof. Dr. Rupert Bauersachs, Aktionsbündnis Thrombose, Deutsche Gesellschaft für Angiologie
  • ƒƒ PD Dr. Christoph Kalka, Deutsche Gefäßliga
  • ƒƒ Dr. Robert Klamroth, Gesellschaft für Thrombose- und Hämostaseforschung
  • ƒƒ Prof. Dr. Stavros Konstantinides, Deutsche Gesellschaft für Kardiologie
  • ƒƒ Prof. Dr. Ina Kopp, AWMF-Institut für Medizinisches Wissensmanagement
  • ƒƒ Hannelore Loskill, Aktionsbündnis Patientensicherheit
  • ƒƒ Dr. Erika Mendoza, Deutsche Gesellschaft für Phlebologie
  • ƒƒ Wolfgang Meunier, Deutscher Hausärzteverband
  • ƒƒ Prof. Dr. Bettina Kemkes-Matthes, Gesellschaft für Thrombose- und Hämostaseforschung

Durch die Veranstaltung führt Renate Harrington, Fachjournalistin aus Funk und Fernsehen, Hamburg.

Im Anschluss gibt es vor Ort die Möglichkeit für Interviews mit den Experten. Wir bitten um eine kurze Anmeldung per E-Mail an info@risiko-thrombose.de.

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Berlin, 10. Mai 2016

TERMINANKÜNDIGUNG

6. bundesweiter Aktionstag Gefäßgesundheit am 18. Juni 2016

„Risiko Thrombose“ lautet das diesjährige Motto des bundesweiten Aktionstages zur Aufklärung und Prävention von Gefäßerkrankungen. Veranstaltet wird der Tag gemeinsam von der Deutschen Gesellschaft für Angiologie und der Deutschen Gefäßliga.

Gefäßerkrankungen wie die Venenthrombose, die Lungenembolie oder die periphere arterielle Verschlusskrankheit (PAVK) sind Volkskrankheiten. Doch ihre Anzeichen, ihre Verbreitung und ihre zum Teil dramatischen Folgen sind in der Bevölkerung weitestgehend unbekannt.

Aktionstag Gefäßgesundheit „Risiko Thrombose“:
Informationsveranstaltungen für Bevölkerung und Patienten zu Thrombose

Was passiert am Aktionstag Gefäßgesundheit?

An diesem Tag finden deutschlandweit Veranstaltungen mit dem Ziel statt, die Bevölkerung über Risiken und mögliche Folgen von Gefäßerkrankungen zu informieren. Im Mittelpunkt des Aktionstages 2016 stehen die Früherkennung, die Prävention und die Behandlung der Thrombose und Lungenembolie.

Wer führt Veranstaltungen durch?

Akteure aus dem Gesundheitswesen wie Ärzte in Kliniken und Praxen, Apotheken, Sportinstitute, Gesundheitsämter sowie politische Akteure sind im gesamten Bundesgebiet eingeladen, sich am „Aktionstag Gefäßgesundheit – Risiko Thrombose“ zu beteiligen. Das Aktionsbündnis Thrombose unterstützt die Veranstalter vor Ort mit kostenlosen Informationsmaterialien und Tipps für eine erfolgreiche Veranstaltungsplanung sowie Medienkooperationen. Ziel ist die gemeinsame Aufklärung der interessierten Öffentlichkeit über Gefäßerkrankungen.

Informationen zu Thrombose

Die Anzahl der Thrombosen und der damit oft einhergehenden Komplikation, der Lungenembolie, hat in den letzten Jahren stark zugenommen. An Venöser Thromboembolie erkranken jedes Jahr etwa 1,5 pro 1.000 Einwohnern. Allein in Deutschland sterben jährlich rund 100.000 Menschen an einem Gefäßverschluss aufgrund von thrombotischen Erkrankungen. Europaweit sind es über 500.000 Menschen – das sind mehr als durch Verkehrsunfälle, AIDS, Brust- und Prostatakrebs zusammen. Die Lungenembolie ist nach Herzinfarkt und Schlaganfall die dritthäufigste zum Tode führende Herz-Kreislauf-Erkrankung.

 

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Berlin, 13. Oktober 2015

WELT-THROMBOSE-TAG 2015 –
RISIKO THROMBOSE: Perspektiven für eine bessere Patientenversorgung

Thrombose und Lungenembolie – die versteckten Volkskrankheiten

Jedes Jahr sterben in Deutschland mehr Menschen an Venenthrombose und Lungenembolie als durch Verkehrsunfälle, AIDS, Prostata- und Brustkrebs zusammen. Aktuelle Schätzungen gehen von 40.000 bis 100.000 Todesfällen aus. Und doch ist das Bewusstsein darum in der Bevölkerung und bei Ärzten erschreckend wenig ausgeprägt. Der WELT-THROMBOSE-TAG unter der Schirmherrschaft von Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe informiert über die Gefahren von Thrombosen und ihren Folgen.

Bundesminister Gröhe dazu in seinem Grußwort: „Das Aktionsbündnis Thrombose leistet mit seiner Kampagne und seinen Aktivitäten rund um den WELT-THROMBOSE-TAG einen bedeutsamen Beitrag zur Aufklärung der Bevölkerung und der Ärzteschaft. Sehr gerne habe ich daher die Schirmherrschaft über die Veranstaltung am 13. Oktober 2015 übernommen.“

Neue Leitlinien zur Diagnostik und Therapie erarbeitet

Vor dem Hintergrund der neuen Leitlinien, die im Kommissionsentwurf vorliegen, diskutieren die führenden Gefäßspezialisten gemeinsam mit Gesundheitspolitikern und Kostenträgern, wie die Patientenversorgung in Deutschland verbessert werden kann.

Der aktuelle Entwurf der Leitlinien ermöglicht eine Risikostratifizierung von Thrombose und Lungenembolie. Das bedeutet: Die erste Diagnose durch den Hausarzt erfolgt über die Erhebung der klinischen Wahrscheinlichkeit und den D-Dimer-Test. Zusätzlich wird das Therapiespektrum um die so genannten „direkten Antikoagulantien“ erweitert werden. Diese bieten Vorteile gegenüber der bisherigen Therapie mit Vitamin-K-Antagonisten. Bei Tumoren und Schwangerschaften bleiben niedermolekulare Heparine die erste Wahl.

Versorgungssituation verbessern

Für eine verbesserte Versorgung von Patientinnen und Patienten bedarf es einer umfassenden Versorgungsforschung, damit aktuelle Defizite zu identifizieren, um damit aktuelle Defizite zu identifizieren.

Die Epidemiologie von Thrombose und Lungenembolie und die Versorgungswege in Deutschland sind nur unzureichend bekannt: Gemeinsam mit Kostenträgern, ambulanten und stationären Versorgern (KV, DKG) und mit politischer Unterstützung muss die Versorgungsforschung angestoßen werden, um eine bessere, effizientere und sicherere Versorgung der Patienten zu ermöglichen.

Wichtige Kenntnislücken bei der Entstehung und Verhütung von Thrombosen und Lungenembolien gilt es zu schließen: Die Diagnose von Thrombose und Lungenembolie muss leitliniengerecht frühzeitig erfolgen. Ein zentrales Problem ist die Verhinderung von Rezidiven unter Abwägung des Blutungsrisikos der Behandlung. Grundlagen- und klinische Forschung sind für die Entwicklung besserer Therapiestrategien unverzichtbar.

Ziel all dieser Anstrengungen muss sein, das Leid der betroffenen Patienten durch das postthrombotische Syndrom, die pulmonale Hypertonie oder durch Blutungskomplikationen zu vermindern, die Sterblichkeit zu senken und die Patientenversorgung effizient zu strukturieren.

Aktionsbündnis informiert

Die Deutsche Gesellschaft für Angiologie e.V. (DGA) hat 2014 das Aktionsbündnis Thrombose ins Leben gerufen. Führende Fachgesellschaften und Partner aus der Industrie engagieren sich gemeinsam und bilden ein Expertennetzwerk für Thrombose und Lungenembolie. Eine Aufklärungskampagne soll das öffentliche Bewusstsein für Prävention, Diagnose und Therapie schärfen, damit weniger Menschen durch die Folgen einer Thrombose sterben.

Gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Phlebologie e.V., der Gesellschaft für Thrombose- und Hämostaseforschung e.V. sowie der Deutschen Gefäßliga e.V. wird anlässlich des WELT-THROMBOSE-TAG es auf die Risiken in der aktuellen Versorgungsituation in Deutschland aufmerksam gemacht. Der WELT-THROMBOSE-TAG wurde 2014 von der Internationalen Gesellschaft für Thrombose und Hämostase (ISTH) initiiert und wird weltweit von hunderten Fachgesellschaften und Organisationen gefördert. Das Aktionsbündnis Thrombose wird u.a. unterstützt von Bayer HealthCare und Sanofi.

 

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Berlin, 12. August 2015

WELT-THROMBOSE-TAG 2015 –
Einladung zur Pressekonferenz

Die venöse Thromboembolie ist nach Herzinfarkt und Schlaganfall die dritthäufi gste zum Tode führende Herz-Kreislauf-Erkrankung. Dennoch sind die öffentliche Aufmerksamkeit für die tödliche Gefahr der Krankheit und die Kenntnis der Versorgungsrealität in Deutschland gering. Eine adäquate Sensibilisierung der Bevölkerung und der Ärzteschaft sowie eine umfassende Versorgungsforschung können nicht nur unzählige Leben retten, sondern auch langfristig die Perspektiven für eine nachhaltige Patientenversorgung verbessern.

Am 13. Oktober 2015, dem Welt-Thrombose-Tag, veranstaltet das Aktionsbündnis Thrombose in Berlin das Fachsymposium „RISIKO THROMBOSE: Perspektiven für eine bessere Patientenversorgung in Deutschland“. Ab 15.00 Uhr diskutieren Vertreter der Fachgesellschaften, Politik und Gesellschaft über die drängenden Fragen der Versorgungssicherheit in Deutschland. Die Schirmherrschaft hat Gesundheitsminister Hermann Gröhe übernommen.

Von 11.30 bis 12.30 Uhr laden wir Sie zur exklusiven Pressekonferenz in den Räumlichkeiten der Kaiserin- Friedrich-Stiftung ein, nachfolgend haben Sie die Möglichkeit, Einzelinterviews durchzuführen.

RISIKO THROMBOSE: Perspektiven für eine bessere Patientenversorgung in Deutschland Dienstag, 13. Oktober 2015, um 11.30h – im Anschluss Imbiss
Kaiserin-Friedrich-Stiftung Berlin
Robert-Koch-Platz 7, 10115 Berlin

An der Pressekonferenz werden teilnehmen:

  • Prof. Dr. Rupert Bauersachs, Deutsche Gesellschaft für Angiologie e.V.
  • PD Dr. Christoph Kalka, Deutsche Gefäßliga e.V.
  • Prof. Dr. Stavros Konstantinides, Deutsche Gesellschaft für Kardiologie e.V.
  • Prof. Dr. Edelgard Lindhoff-Last, Gesellschaft für Thrombose- und Hämostaseforschung e.V.
  • Prof. Dr. Eberhard Rabe, Deutsche Gesellschaft für Phlebologie e.V.
  • Rainer Schöche, Patient

Das Programm des Symposiums finden Sie hier.

 

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Berlin, 13. Juli 2015

Lungenembolie kann jeden treffen – Thrombose, die lautlose Gefahr

Die Anzahl der Thrombosen und der damit einhergehenden Komplikation, der Lungenembolie, hat in den letzten Jahren zugenommen. Zusammen bezeichnet man diese Krankheitsbilder als venöse Thromboembolie (VTE). Bei einer VTE löst sich ein Blutgerinnsel und wird mit dem Blutstrom über das Herz in die Lunge verschleppt. Dort verschließt es die für die Atmung lebenswichtigen Adern und es kommt zur lebensbedrohlichen Lungenembolie.

An VTE erkranken jedes Jahr etwa 1,5 pro 1.000 Einwohnern. Allein in Deutschland sterben Hochrechnungen zufolge bis zu 100.000 Menschen an einem Gefäßverschluss aufgrund von thrombotischen Erkrankungen. Europaweit sind es über 500.000 Menschen – das sind mehr als durch Verkehrsunfälle, AIDS, Brust- und Prostatakrebs zusammen.

Eine Thrombose ist für den Patienten jedoch nicht immer leicht zu erkennen. „Oft sind es ganz alltägliche Beschwerden, wie geschwollene Fußknöchel oder schmerzende Waden, die ernst genommen werden sollten. Herzrasen, Atemnot und Brustschmerz deuten auf eine mögliche Lungenembolie hin. Bei derartigen Beschwerden sollte sofort ein Arzt aufgesucht oder ein Rettungswagen gerufen werden“, so DGA-Mitglied Prof. Dr. Rupert Bauersachs, Direktor der Klinik für Gefäßmedizin – Angiologie am Klinikum Darmstadt und wissenschaftlicher Leiter des Aktionsbündnis Thrombose. Nähere Informationen unter www.risko-thrombose.de.

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Berlin, 18. Juni 2015

5. bundesweiter Aktionstag Gefäßgesundheit „Risiko Thrombose“ am 20. Juni 2015

Thrombose und Lungenembolie – die lautlose Gefahr

Am kommenden Samstag, den 20. Juni 2015 findet bundesweit der Aktionstag Gefäßgesundheit statt. Im Rahmen der Aufklärungskampagne „Risiko Thrombose“ machen die DGA und die Deutsche Gefäßliga auf die oft unterschätzte Volkskrankheit aufmerksam.

Die Anzahl der Thrombosen und der damit einhergehenden Komplikation, der Lungenembolie, hat in den letzten Jahren zugenommen. Zusammen bezeichnet man diese Krankheitsbilder als venöse Thromboembolie (VTE). An VTE erkranken jedes Jahr etwa 1,5 pro 1.000 Einwohnern. Allein in Deutschland sterben Hochrechnungen zufolge jährlich bis zu 100.0001 Menschen an einem Gefäßverschluss aufgrund von thrombotischen Erkrankungen. Europaweit sind es über 500.000 Menschen – das sind mehr als durch Verkehrsunfälle, AIDS, Brust- und Prostatakrebs zusammen.

Eine Thrombose ist für den Patienten jedoch nicht immer leicht zu erkennen. „Oft sind es ganz alltägliche Beschwerden, wie geschwollene Fußknöchel oder schmerzende Waden, die ernst genommen werden sollten“, so DGA-Mitglied Rupert Bauersachs, Direktor der Klinik für Gefäßmedizin – Angiologie am Klinikum Darmstadt und wissenschaftlicher Leiter des Aktionsbündnis Thrombose. Menschen, die sich unsicher sind, können auf der Internetseite www.risiko-thrombose.de einen Online-Risikocheck durchführen oder in der angeschlossenen Facharztsuche den Spezialisten in ihrer Nähe finden.

In welchen Städten Veranstaltungen zum Aktionstag stattfinden, erfahren Sie auf der Internetseite des Aktionsbündnis Thrombose: www.risiko-thrombose.de/veranstaltungen Beteiligt sind unter anderem die Bremer Herzstiftung, Fitnessclubs von Holmes Place sowie zahlreiche Kliniken und Gefäßzentren.

Die Aufklärungskampagne „Risiko Thrombose“ wird unterstützt von namhaften Unternehmen wie Bayer HealthCare und Sanofi.

1 Vgl. Cohen et. al. (Cohen AT, Agnelli G, Anderson FA, et al. Venous thromboembolism (VTE) in Europe. The number of VTE events and associated morbidity and mortality. Thromb Haemost. 2007 Oct;98(4):756-64)

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Berlin, 12. März 2015

5. Bundesweiter Aktionstag Gefäßgesundheit
am 20. Juni 2015

„Risiko Thrombose“ lautet das diesjährige Motto des bundesweiten Aktionstages zur Aufklärung und Prävention von Gefäßerkrankungen. Veranstaltet wird der Tag gemeinsam von der Deutschen Gesellschaft für Angiologie und der Deutschen Gefäßliga.

Gefäßerkrankungen wie die Venenthrombose, die Lungenembolie oder die periphere arterielle Verschlusskrankheit (PAVK) sind Volkskrankheiten. Doch ihre Anzeichen, ihre Verbreitung und ihre zum Teil dramatischen Folgen sind in der Bevölkerung weitestgehend unbekannt.

Was passiert am Aktionstag Gefäßgesundheit?

An diesem Tag finden deutschlandweit Veranstaltungen mit dem Ziel statt, die Bevölkerung über Risiken und mögliche Folgen von Gefäßerkrankungen zu informieren. Im Mittelpunkt des Aktionstages 2015 stehen die Früherkennung, die Prävention und die Behandlung der Thrombose und Lungenembolie.

Wer führt Veranstaltungen durch?

Akteure aus dem Gesundheitswesen wie Ärzte in Kliniken und Praxen, Apotheken, Sportinstitute, Gesundheitsämter sowie politische Akteure sind im gesamten Bundesgebiet eingeladen, sich am „Aktionstag Gefäßgesundheit – Risiko Thrombose“ zu beteiligen.

Das Aktionsbündnis Thrombose unterstützt die Veranstalter vor Ort mit kostenlosen Informationsmaterialien und Tipps für eine erfolgreiche Veranstaltungsplanung sowie Medienkooperationen. Ziel ist die gemeinsame Aufklärung der interessierten Öffentlichkeit über Gefäßerkrankungen.

Informationen zu Thrombose

Die Anzahl der Thrombosen und der damit oft einhergehenden Komplikation, der Lungenembolie, hat in den letzten Jahren stark zugenommen. An Venöser Thromboembolie erkranken jedes Jahr etwa 1,5 pro 1.000 Einwohnern. Allein in Deutschland sterben jährlich rund 100.000 Menschen an einem Gefäßverschluss aufgrund von thrombotischen Erkrankungen. Europaweit sind es über 500.000 Menschen – das sind mehr als durch Verkehrsunfälle, AIDS, Brust- und Prostatakrebs zusammen. Die Lungenembolie ist nach Herzinfarkt und Schlaganfall die dritthäufigste zum Tode führende Herz-Kreislauf-Erkrankung.

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Medienberichte

Den aktuellen Pressespiegel über das Aktionsbündnis Thrombose finden Sie unter Medienberichte.

Medienberichte

Pressekontakt

Infobüro Aktionsbündnis Thrombose

c/o Deutsche Gesellschaft für Angiologie – Gesellschaft für Gefäßmedizin e.V.

Leitung Kommunikation
Nina Langbehn

Haus der Bundespressekonferenz
Schiffbauerdamm 40
10117 Berlin 

T: 030 / 208 888-31
F: 030 / 208 888-33

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info@dga-gefaessmedizin.de

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