Zu Unrecht unterschätzt: Die oberflächliche Venenthrombose

Ein geröteter, verhärteter und bei Druck schmerzender, entzündlicher Strang kann auf eine oberflächliche Venenthrombose (oder Thrombophlebitis) hindeuten. Sie kann sowohl am Oberschenkel, als auch am Unterschenkel auftreten. Besonders häufig davon betroffen sind Menschen mit Krampfadern (Varizen).

Die zugrunde liegende Entzündung lässt die Gefäßwand der Venen anschwellen und behindert den Blutfluss. Dadurch entstehen häufig Thrombosen. Diese können sich in tiefer liegende Venen ausdehnen und tiefe Venenthrombosen oder Lungenembolien verursachen. Dadurch ist die Thrombophlebitis nicht so harmlos wie oft angenommen: Jeder vierte Patient hat gleichzeitig bereits eine begleitende tiefe Venenthrombose und jeder zwanzigste eine Lungenembolie, wenn er wegen seiner Beschwerden zum Arzt geht. Daher sollte der Arzt auch hier die Venen mit dem Ultraschall untersuchen.

Ohne geeignete Behandlung mit einem gerinnungshemmenden Medikament entwickeln einige Patienten weitere Thrombosen. Wichtig vor allem: Lang genug mit dafür geeigneten Medikamenten therapieren, bis die Entzündung vollständig abgeklungen ist – das sind etwa 6 Wochen – und dazu eine Kompressionsbehandlung wie bei der tiefen Venenthrombose.