Risikofaktor Hormone
Die Pille kann Auslöser einer Thrombose sein, muss aber nicht. Klar scheint der Zusammenhang, wenn die Thrombose im ersten Jahr der Pillen-Einnahme auftritt. Bekommt eine Frau, die schon seit vielen Jahren die Pille ohne Komplikationen einnimmt, eine Thrombose, ist der Zusammenhang weniger schlüssig, ab dem vierten Jahr der Pilleneinnahme ist er unwahrscheinlich.
Sicher verhüten bei Einnahme von Gerinnungshemmern
Unter einer Behandlung mit Gerinnungshemmern sollte man unbedingt sicher verhüten. Denn die gerinnungshemmenden Medikamente können in seltenen Fällen Missbildungen beim Kind verursachen. Deshalb sollten Sie in dieser Zeit nicht schwanger werden und die Pille ist nach wie vor die sicherste Verhütungsmethode. Das damit verbundene Thromboserisiko wird durch die Gerinnungshemmung vollständig ausgeglichen.
Schwangerschaft und Thrombose
Bei einer insgesamt erfreulich niedrigen Schwangerensterblichkeit in der westlichen Welt stellt die venöse Thromboembolie (VTE) dennoch die häufigste Todesursache in der Schwangerschaft dar. Dabei ist das Risiko sechs Wochen vor und sechs Wochen nach der Geburt am höchsten. Gründe dafür sind die hormonellen Veränderungen und der Druck auf Beckenvenen durch die Gebärmutter. Manchmal kommt noch eine familiäre Gerinnungsstörung oder eine Verletzung der Venen-Innenwand (Thrombophlebitis) oder der Venenklappen, hinzu. Ein Großteil dieser Ereignisse kann aber durch eine adäquate Risikoevaluierung und Prophylaxe verhindert werden. Achten Sie daher auf eine gleichmäßige Durchblutung Ihrer Beine durch häufiges Aufstehen und Herumlaufen, denn Bewegung ist deshalb die beste Vorbeugung gegen eine Thrombose.
Schwangere mit bestimmten Risikofaktoren (frühere Thrombose oder Thrombosen in der Familie, wiederholte Fehlgeburten, Präeklampsie, starkes Übergewicht, Rauchen, Krampfadern, Diabetes mellitus, Nierenerkrankung, Bluthochdruck) sollten besonders sorgfältig überwacht werden. Entscheidend ist hier, bei jedem Verdacht auf eine TVT eine zeitnahe Diagnostik durchzuführen, um eine sichere Therapieentscheidung treffen zu können. Hier sollte primär eine Sonographie erfolgen. Die Antikoagulation erfolgt in Schwangerschaft und Wochenbett mit niedermolekularen Heparinen (NMH) und sollte für mindestens 6 Wochen nach der Entbindung fortgeführt werden. Dabei sollte die Einstellung durch einen erfahrenen Spezialisten erfolgen.